Digitale Sammlungen

der Studiosus, sehe wohl, daß man hier nichts
ausrichten würde, und der Geist sage ihm: Kehre
wieder, Kehre wieder. Dabey hat er Kopf u. Augen
sehr verdrehet, daß der Superint. fürchtet, er
werde gar eine inspiration bekommen, und wie er
weggehen will, spricht er: Er wolle doch auch erst
bey den andern Consistorialen u. Predigern das
Zeugnis der Warheit ablegen, u. wieder umkeh-
ren. Ich würde aber bald nachkommen und 6 andere
mitbringen, die würden sie schon zu recht setzen
Von dem Herrn Superint. ist er also fort u. fast
zu allen Predigern, auch zu meinem Herrn An-
tecessore gangen, und hat gleiche Grüße von mir
gebracht, und sich für meinen praecursorem
ausgegeben.

Diese wunderliche Sache hat ein wunderlich
reden in der Stadt gegeben. Ja wie ich an-
gekommen, und in dem Thor angesagt wor-
den, ich käme selb sechst, nehmlich ich u. 5. ande-
re Personen, so ist gleich das falsche Gerücht in
der Stadt herumgangen, ich wäre mit den
6 Studiosis Theologiae u. Pietisten ankom-
men, mit welchen ich Bayreuth bekehren wolte.
Und also hat der Teufel bald Anfangs Ge-
legenheit gefunden, allerley Spott-Reden wieder
mich auszuspeyen, und praejudicia zu erwecken.
Es macht mir aber solches so wenig Kummer
daß ich es vielmehr als ein gutes Zeichen an
sehe, daß hoffentl. dem Teufel durch meinen
geringen dienst Tort geschehen werde. Dann
machet er sich so frühe auf wieder mich. Gott
wird mir ja Krafft geben, dem Lästerer das
Maul zu stopfen.

Habe Vormittag dem Herrn Oberhoff-Marchal