ernstlichen Willen des Herrn Professoris lernen und nicht meinem Willen folgen,
und ungehorsam seyn und Gott dabey sowohl als bey dem studiren dienen.
Als mich endlichen durch viele Persuasoria darzu bequemete, wurden mir
4. Jahre angesaget in der Lehre auszuhalten, Und als ich nebst noch einem,
der mit mir die Kunst lernen solte, vorgestellet wurde, solte ich 5. Jah-
re stehen; welches ich aber durchaus nicht eingehen wolte, sondern zeigte
ihnen, wenn ich noch 2. oder 3. Jahre auf der Schule bliebe, könte ich ein
Student seyn. Darauf muste der andere Knabe abtreten. Als denn
wurde zu mir gesaget ich solte nur 4. Jahre stehen, solte aber um
des andern willen 5. Jahre einwilligen. Wie nun darzu persuadiret
war, muste der andere wieder in die Stube kommen. Da ward ich
denn zu erst gefragt, ob ich 5. Jahre stehen wolte? bejahete ichs, wie
ich unterrichtet war. Wie nun der andere gefraget wurde, sagte
er: Wenn Hartmann solange stehen will, kan ich auch wol solange
stehen: Auf diese Antwort wurden wir denn eingeschrieben.
Der andere bekomt mit der Zeit Zweiffelhaffte Gedancken, indem
er erst bedachte, warum er den Abtrit hätte mehmen müßen; sie-
het wie er dem Lehrherrn heiml. Weise das Buch, darin wir
beyde geschrieben, wegnimmet. Komt zu mir und zeiget, daß
ich ebenfals auf 5. Jahre eingeschrieben sey: Ich stillschweigend
erwarte den Abend und gehe nach Tische zu Herrn Elers und klage es ihm,
der mich bedeutede, daß solches mir keinen Schaden thun solte. Deßen
ohnerachtet aber bin dennoch 1/4 Jahr über die Zeit aufgehalten wor-
den. Wie ich loßgesprochen werden solte, lief der andere (Löffler
hieß er) darvon, u. ist bey Leipzig Dorfschulmeister geworden.
Nachdem 1 1/2 Jahr ohngefer von meinem Lehrjahren verfloßen
waren, worden Herr Consistorial-Rath Helmershausen seine lie-
be Eltern in die Druckerey geführet, sehen mich und verwundern
sich, daß meine liebe Mutter ihnen davon nichts gesaget hätte,
reisen wieder nach Hause u. erzehlen meiner lieben Mutter,
und ungehorsam seyn und Gott dabey sowohl als bey dem studiren dienen.
Als mich endlichen durch viele Persuasoria darzu bequemete, wurden mir
4. Jahre angesaget in der Lehre auszuhalten, Und als ich nebst noch einem,
der mit mir die Kunst lernen solte, vorgestellet wurde, solte ich 5. Jah-
re stehen; welches ich aber durchaus nicht eingehen wolte, sondern zeigte
ihnen, wenn ich noch 2. oder 3. Jahre auf der Schule bliebe, könte ich ein
Student seyn. Darauf muste der andere Knabe abtreten. Als denn
wurde zu mir gesaget ich solte nur 4. Jahre stehen, solte aber um
des andern willen 5. Jahre einwilligen. Wie nun darzu persuadiret
war, muste der andere wieder in die Stube kommen. Da ward ich
denn zu erst gefragt, ob ich 5. Jahre stehen wolte? bejahete ichs, wie
ich unterrichtet war. Wie nun der andere gefraget wurde, sagte
er: Wenn Hartmann solange stehen will, kan ich auch wol solange
stehen: Auf diese Antwort wurden wir denn eingeschrieben.
Der andere bekomt mit der Zeit Zweiffelhaffte Gedancken, indem
er erst bedachte, warum er den Abtrit hätte mehmen müßen; sie-
het wie er dem Lehrherrn heiml. Weise das Buch, darin wir
beyde geschrieben, wegnimmet. Komt zu mir und zeiget, daß
ich ebenfals auf 5. Jahre eingeschrieben sey: Ich stillschweigend
erwarte den Abend und gehe nach Tische zu Herrn Elers und klage es ihm,
der mich bedeutede, daß solches mir keinen Schaden thun solte. Deßen
ohnerachtet aber bin dennoch 1/4 Jahr über die Zeit aufgehalten wor-
den. Wie ich loßgesprochen werden solte, lief der andere (Löffler
hieß er) darvon, u. ist bey Leipzig Dorfschulmeister geworden.
Nachdem 1 1/2 Jahr ohngefer von meinem Lehrjahren verfloßen
waren, worden Herr Consistorial-Rath Helmershausen seine lie-
be Eltern in die Druckerey geführet, sehen mich und verwundern
sich, daß meine liebe Mutter ihnen davon nichts gesaget hätte,
reisen wieder nach Hause u. erzehlen meiner lieben Mutter,