niglich bekant: daher sein Verlust sonderlich für die Tamulischen Christen
desto größer und empfindlicher ist.
Anno 1740. d. 14ten Mart. begab er sich in den heil. Ehe-Stand mit der
Edlen und Tugendsamen Jungfer, Anna Cramers, einer ehelichen
Tochter HErrn Jürgen Friedrich Cramers, eines Kaufmans zu Son-
derburg auf der Insul Alsen. In solcher Ehe hat ihn Gott mit
zwey Söhnlein gesegnet: davon das eine, Namens Matthias
Peter, seinem Vater in die sel. Ewigkeit vorangegangen; das an-
dere aber Namens Gotthilf Friederich, annoch am Leben ist. Mit
//dem dritten Kinde geht die hinterlaßene Wittbe jetzo schwanger.//
Was nun den Ausgang des Seligen aus dieser Zeitlichkeit an-
langet, so hat, da er immer von schwächlicher Leibes-Constitution
gewesen, selbige auch hier in Indien continuiret. Vor ohngefehr
3. Jahren bekam er einen schlimmen Zufall an dem lincken Bein:
indem ein alter Schade wieder aufbrach, woran er bis 10. Monath
sehr elend darnieder lag. Nun wurde zwar selbiger, nach dem
Gebrauch vieler Medicamenten, endlich zu geheilet; es zogen sich
aber die saltzigen, und scharfen Feuchtigkeiten auf die Brust. Und
da seine Natur schon sonst zur Hectic inclinirte, so wurde sei-
ne Lunge und Brust davon immer mehr inficiret; bis endlich
seit ein paar Monathen das Hectische Fiber sehr starck wurde,
so daß er zusehens mehr und mehr von allen Kräften kam (a)
Er gedachte sich zwar seit voriger Woche draussen mit der Land-Luft
desto größer und empfindlicher ist.
Anno 1740. d. 14ten Mart. begab er sich in den heil. Ehe-Stand mit der
Edlen und Tugendsamen Jungfer, Anna Cramers, einer ehelichen
Tochter HErrn Jürgen Friedrich Cramers, eines Kaufmans zu Son-
derburg auf der Insul Alsen. In solcher Ehe hat ihn Gott mit
zwey Söhnlein gesegnet: davon das eine, Namens Matthias
Peter, seinem Vater in die sel. Ewigkeit vorangegangen; das an-
dere aber Namens Gotthilf Friederich, annoch am Leben ist. Mit
//dem dritten Kinde geht die hinterlaßene Wittbe jetzo schwanger.//
Was nun den Ausgang des Seligen aus dieser Zeitlichkeit an-
langet, so hat, da er immer von schwächlicher Leibes-Constitution
gewesen, selbige auch hier in Indien continuiret. Vor ohngefehr
3. Jahren bekam er einen schlimmen Zufall an dem lincken Bein:
indem ein alter Schade wieder aufbrach, woran er bis 10. Monath
sehr elend darnieder lag. Nun wurde zwar selbiger, nach dem
Gebrauch vieler Medicamenten, endlich zu geheilet; es zogen sich
aber die saltzigen, und scharfen Feuchtigkeiten auf die Brust. Und
da seine Natur schon sonst zur Hectic inclinirte, so wurde sei-
ne Lunge und Brust davon immer mehr inficiret; bis endlich
seit ein paar Monathen das Hectische Fiber sehr starck wurde,
so daß er zusehens mehr und mehr von allen Kräften kam (a)
Er gedachte sich zwar seit voriger Woche draussen mit der Land-Luft
zu
(a) In voriger Woche sagte er vielmahls: Es hat mich alle Lebens-Kraft verlassen, und
ich werde sie auch nicht wieder bekommen. Da wir am letzten Sonntage, Abends zwischen
6 u. 7 Uhr, nach unserer Gewohnheit, uns mit ihm in seiner Wohnung durch das Singen einiger
Lieder erquickten, und das Lied, Ach ist die Nacht schier hin p anstimmen wolten, sagte er
mit tiefen Seufzen: ach ja wäre doch die Nacht schon hin. Ferner, ich werde es nicht lange
mehr machen; komme ich erst zu liegen, so gehe ich wie ein Licht aus, und werde nicht lange
auf dem Bette liegen. Die Land-Catecheten, so am Tage seiner Begräbniß kamen,
sagten, daß er bey ihrem letzten Hieseyn folgendes zu ihnen geredet habe: Suchet euch
und die euch anvertrauten Seelen gründlich zu bekehren: ich glaube nicht, daß
ich über 30. Tage leben, und euch wieder sehen werde.
ich werde sie auch nicht wieder bekommen. Da wir am letzten Sonntage, Abends zwischen
6 u. 7 Uhr, nach unserer Gewohnheit, uns mit ihm in seiner Wohnung durch das Singen einiger
Lieder erquickten, und das Lied, Ach ist die Nacht schier hin p anstimmen wolten, sagte er
mit tiefen Seufzen: ach ja wäre doch die Nacht schon hin. Ferner, ich werde es nicht lange
mehr machen; komme ich erst zu liegen, so gehe ich wie ein Licht aus, und werde nicht lange
auf dem Bette liegen. Die Land-Catecheten, so am Tage seiner Begräbniß kamen,
sagten, daß er bey ihrem letzten Hieseyn folgendes zu ihnen geredet habe: Suchet euch
und die euch anvertrauten Seelen gründlich zu bekehren: ich glaube nicht, daß
ich über 30. Tage leben, und euch wieder sehen werde.