Gefühl habe aus Ew. WohlEhrw. geehrtesten Schreiben vom 9ten dieses
ersehen, daß es dem Allmächtigen gefallen hat durch einen seligen
Todt aus diesem irrdischen ab- und in sein ewiges Reich aufzuru-
fen den mir sehr theuer gewesenen Herrn Gottfried Willhelm
Obuch. Ew. WohlEhrw. belieben persuadiret zu seyn, daß mir die
Nachricht sehr bitter gewesen, und mich in meiner Seelen betrübet
hat; indem ich bezeugen muß, daß von dem Augenblick an, da ich die
Ehre hatte den Seligen alhier zu sprechen, eine gewisse sonderbahr-
ehrerbiethige Hochachtung, die nicht vermögend bin mit der Feder
auszudrücken, gegen ihn bey mir entstanden und seit dem geblie-
ben ist. Weswegen dann Ew. WohlEhrw. leichtlich glauben werden,
daß sein Absterben mir nicht wenig zu Hertzen gehen muß: wie
ich denn aufs Zärtlichste Ew. HochEhrw. deswegen condolire,
und wünsche, daß die neuen Mit-Arbeiter, die erwartet werden,
glücklich bey ihnen ankommen, und den Verlust eines so theuren
Arbeiters in den Weinberg des HErrn ersetzen mögen.
3) Ein Gott liebender Freund der Mission aus Nagapatnam
bezeugte unter den 23sten Sept. 1745. zum Trost folgendes: daß unser
seliger Bruder, Herr Obuch, nicht verlohren, sondern in Abrahams
Schoos und an den Ort sitze, da ich keine Quaal rühre, daher uns
deswegen nicht übel zu Muthe seyn solle, weil Ihm (dem Sel.) wohl
sey, und seine Augen das Zeitliche nicht zu schauen verlangen.
Er sey voran gegangen, und wir folgen zu unserer Zeit; Gott
wolle uns hiedurch unsers Todes erinnern, und für dieser argen
Welt eckeln machen.
4) Der Herr Missionarius Fabricius schrieb aus Madras
unter den 27sten Sept. st. n. 1745. folgendes: Wie Gott durch Wegnehmung
unsers geliebten Bruders, Herrn Obuchs, abermahl einen Riß
unter uns gemacht, haben wir aus HErrn Dals Schreiben, d. 3ten Sept.
st. n. ersehen. Wie insonderheit war diese Zeitung eine traurige
Zeitung, da ich mit Ihnen gehoft hätte, wir solten noch länger in die-
ser Pilgrimschaft beysammen bleiben, und im Werck des HErrn ein-
ander Gesellschaft leisten. Doch Gottes Rathschlüsse richten sich nicht
nach