fallen. So viel erinnere mich noch gewiß, daß der Selige
über die Worte des Gesanges: Ein Artzt ist uns gegeben der
selber ist das Leben, sich sehr ergetzte, die letzten Worte: der
selber ist das Leben
, mehrmals wiederholete, und reichlich er-
klärete. Herr Past. Freylingh. trug mir auf ein kurtz Gebet
über ihn zu thun, welches ich that. Der Patient wendete
sich wieder zur Wand und hörete ich genau etlich mal die
Worte: curator pauperum, curator pauperum. Schieden also
von ihm und gesegneten ihn.
Der folgende 23ste und 24ste tag war so gut, daß
sich unser bisheriges κύριε ἐλέησον schon allmählig in ein Hal-
lelujah zu verändern angefangen. Gestern aber, als am 14den
Tage der Kranckheit, hat sich der rothe Friesel eingefunden.
Ich fand ihn bey meinem Besuch Gestern Abend hora 5. ziem-
lich ruhig und aufgeräumet, so daß, da ich ihm sagte: Nun wolte
ich dem Herrn Prof. gute Hofnung zu seiner baldigen Genesung
machen, er antwortete: Ja! man könte davon Gewißheit
geben, müste sonst gestehen, daß er nicht gemeinet, daß noch
so viel dahinter stecken solte. Die vergangene Nacht, wie
auf geschehene Nachfrage erfahre, ist hingegen sehr unruhig
und ängstlich gewesen, und müßen also erwarten, wie es
Gott weiter schicken werde.
Aber am 28sten Jun. bekam folgende Nachricht: Ich
wünsche daß Überbringer dieses eine angenehmere Nachricht
von unserm lieben nunmehro sel. Herrn Neubauer hätte mit-
bringen können. So aber hat es dem Herrn anders gefallen,
deßen Wille doch allezeit gut bleiben muß. Gestern früh sind
Herr Elers und ich auf seiner Stube gewesen, weil die Beschickung
der