darwider gewesen wäre. Er besitzt eine natürliche Gabe zu reden,
predigte wenn es ihn beliebte in Savannah, und wenn er wider
nach EbenEzer kam kränkte er mich aufs schmertzlichste. Jetzt steth er
in Dresden an einen Seminario, in welches ihn mein ehemaliger gnädiger
Principal der OberconsistorialPräsident v[on] Burgsdorf aufgenom-
men hat. Hier muß er gehorsam seyn, sonst machte er sich selbst
unglücklich. Ich gab ihn ein Zeugnis mit so gut ich konnte, um ihn nicht
zu schaden. Er hat auch wieder an mich geschrieben, und zwar in hämi-
schen Ausdrücken. Dieser Mensch gehörte nun mit unter die Frommen.
HErr Weinland kennt ihn sehr gut, ich erinnere mich noch an einiges,
das Herr Pfr. W[einland] von ihm sagte, und es ist auch aufs püncktlichste einge-
troffen. Auf dem Schiffe und in Amerika war er gantz anders als [in] Halle,
als wenn Gott nicht eben sowohl in Amerika als in Halle allgegenwär-
tig wäre. Den Brief von Halle erhielt ich am 19. November. Sollte künf-
tig etwa ein Brief von Halle über Philadelphia an mich geschickt
werden, so wollte ich Ew. HochEhrw. gehorsamst bitten denselben
einen Capt. der nach Savannah oder Charleston geth zu geben.
Er kostete mich 7 Schilling 8 Penc. Das fällt mir schwer, da ich kein gewis-
ses Salarium bekomme. Voriges Jahr hatte ich 47 Pfund und in diesem
88. Jahr 20 Pfund Sterling Einnahme. Ich besorge, das künftige Jahr wird
noch weniger fallen. Die Leute in EbenEzer haben ehedem ihre Pre-
diger nicht besolden dürffen , daher hält es jetzt schwer, daß etwas für
mich zusammen gebracht wird. Hinzu kommt noch, daß ich in diesen zweien
Jahren fast an die fünf Viertel Jahr am Fieber krank gelegen habe. Von Johann
87. bis Ostern 88. hatte ich das 3tägige Fieber über die maßen hart.
In diesem Jahr ward ich zu Ausgange des Junij mit den 1tägigen überfallen,
ich brachte doch einige Wochen zu, ehe ich mich wieder erhohlete. Aber
das schrecklichste war, daß ich am 22. Septbr. vom hitzigen Fieber ange-
fallen wurde. Hier habe ich etwas erfahren, es hielt 4 Wochen an.
Hierauf stellten sich heftige Verstopfungen ein, daß ich weder Stuhl-
gang hatte noch den Urin lassen konnte. Das dauerte 6 Tage. Den
7. Tag drang es mir auf beiden Seiten so ans Hertz, daß ich meinen
Geist hätte aufgeben müssen, wenn ich nicht Artzney zur Linderung der
Schmertzen erhalten hätte. Nachher bekam ich das kalte Fieber, und das tra-
ge ich jetzt noch an und mit mir. Ich bitte daher gehorsamst um Nach-
sicht wegen meines schlechten Schreibens, meine Händte sind zitternd