verklärte August Herrmann Francke lebte! Der Segen würde sich über alle übrigen Abtheilungen in der
Christenheit verbreiten. EbenEzer ist nicht mehr aufzuhelffen, die Feindschaft der englischen
Amerikaner ist zu groß gegen diesen armen Ort. Es erhält ihn jetzt nichts als die Kirche und
Schule, und diese wollten boshafte englische Amerikaner 1797 im Frühjahr fast mit Gewalt weg-
nehmen, und mich mit Beihülffe böser Menschen aus deutschem Geblüt von hier wegtreiben. Die
Thäter sind nun entdeckt, und müssen sich schämen. Der Hauptanführer der sich immer verborgen hielt
heißt Thomas Wylly, dieser Mann hat sich in der amerikanischen Revolution nicht wohl verhalten.
Er wohnt 21/2 Meilen von mir, hatte eine glatte Zunge und beredete einige GemeinGlieder in der sogenann-
ten Speculation ihn mit zu unterstützen. Die Sache ist nun auch in Deutschland bekannt. Er beredete
den Richter der mich wider die GewissensFreiheit in der Kirche mit dem englischen Schulmeister George
Fisher anfiel 50 Pfund von den Trustees zu borgen; das ist fast so gut, als verlohren. Ich hatte [Ur]sach
mich über das Fluchen und üble Verhalten der Jugend zu beschweren. Und wurden die Kinder von
ihren eigenen Aeltern in allen nur möglichen Bosheiten bestärckt. Solche Art von Leuten können kein
Recht an den leiblichen und geistlichen Wohlthaten der Gemeine haben, sie wollten es aber mit Gewalt
durchsetzen. Wenn ich nicht abgehärtet worden wäre, denn hier muß man sich gar vieles gefallen lassen,
so hätte ich es nicht ertragen können. In Savannah haben die Deutschen ihre Kirche beinahe wieder auf-
gebauet, sie ist schöner und auch weiter als die erste war. Herr Dr. Kuntze in Neu Yorck hat eine
Beysteuer von den Deutschen daselbst sammlen lassen, die andern deutschen lutherischen Gemeinen haben
sich entschuldigt, es wäre nicht in ihren Vermögen Beyträge zu liefern. Wer sich in Amerika nicht selbst micht
ernähren kann, dem wollte ich nicht rathen ins Predigt Amt zu gehen. Man sagt hier die Prediger dienten nur
wegen des Geldes. Die englischen in Savannah geben ihren Prediger an der Presbyterian Kirche 2000
spanische Thaler jährlichen Besoldung. Vor Pews oder Kirchensitze werden jährlich 40, 50, 60, 70, 80
bis einige 90 Thaler gezahlt. Denen wird der Prediger und Kirche erhalten. Den Deutschen predige ich in S[avannah]
aller 4 Wochen, doch leidet es jetzt Ausnahme. Sie zahlen nur vor Weg und Kost, weiter verlange ich
nichts.   In Deutschland macht man sich zu grosse Begriffe von den vereinigten Staaten [v]on
Amerika. Es ist auch nicht wahr, was diejenigen, die aus Deutschland hierher kommen und Amerika durch-
reisen, davon schreiben. Von den nördlichern Staaten kann ich nicht urtheilen. Ich bin in solchen bedenklichen
Zeiten hierher gekommen, daß ich keine erfreuliche Nachrichten geben kann. Die Schule worinnen deutsch
und englisch gelehrt wird, hat sich noch bis jetzt erhalten, und ich denke sie wird mit GottesHülffe sich auch
noch ferner erhalten. Es ist immer Noth das Salarium vor den Schullehrer zusammen zu bringen. Doch
muß er alle Jahr ausgezahlt werden. Er bekommt 40 Pfund. In Zukunft wird er es nicht mehr dafür thun.
Sonntags nachmittags wird alle mahl catechisirt, und die Jugend hat seit einiger Zeit merklich zuge-
nommen. Sonst wird in gantz Georgien kein Examen mit der Jugend gehalten. Die jetzigen Trustees
der Gemeine sind Männer von mehrerer Einsicht als diejenigen waren, als ich an diesem Ort ankam, das kann
ich von den erwähnten mit Wahrheit behaupten. Jetzt machen die Trustees und Vorsteher der Gemeine