eine solche Ordnung, daß Niemand als ein Glied angesehen, noch Stimme bei der Wahl am
Oster Monntage haben soll, wenn er nicht die Beschwerden der Gemeine mitträgt. Bishir-
her war es immer durch manche Widerspänstige gehindert worden. Auch muß ich zum
Preise Gottes bekennen, daß in diesem Jahr doch einiger Segen auf meiner geringen Arbeit
geruhet hat, so betrübt auch die vergangenen Jahre gewesen sind. So bin ich auch ersucht
worden nach Wilks County zu kommen den dasigen Deutschen zu predigen, sie sind vor eini-
gen Jahren von HerumSchweiffern hintergangen //worden//, und wollen keinen mehr trauen. Ein
Methodistenprediger hat eine Academie nach deutscher Art Schule errichtet, die Englischen und
Deutschen wohl gefüllt. Da er noch ReisePrediger war, kehrte er oft bey mir ein wo ich gesegnete
Unterredungen mit ihm hatte. Er reiste ehemals mit den Methodist Bischof Francis Asbury der
mich auch einmal besuchte, und konnte mir viel von der Beschaffenheit dieser Staaten sagen,
die er fast alle durchgereist ist. Er war auch bis ins Gebiete der Indianer gekommen. Die
Bekanntschaft mit Predigern aus andern Abtheilungen fand sich immer von sich selbst, ich habe
großen Nutzen und Aufmunterung davon gehabt. Jetzt können auch christliche Englische Pre-
diger, wenn es begehrt wird an den Wochentagen in der EbenEzerischen Kirche predigen.
Die Leute haben immer eingewendet sie wären unsers Glaubens nicht. Dieses elende Vorurtheil
hat bisher so viel Gutes gehindert. Sonst wär es eine gute Sache hier zu Lande, man fragt
nicht von welcher Parthey einer ist, man sieht vielmehr auf das, was er predigt, und wie er
lebt. An der vergangenen Woche kam ein Herr John Baptist Longinotti von St. Bernhard's
Berg in der Schweitz zu mir, vom Orden der barmhertzigen Brüder. Er kam von Südcarolina
nach Georgien und samelt Wohlthaten zur Widerherstellung des Closters seines Ordens,
worzu der Chief Consul Buonaparte selbst 25 000 Livres gegeben hat. Dieser Herr L[onginotti]
war auf verschiedenen Westindischen Eylanden, über die Verfassung der Spanischen Eylande führte
er bittere Klagen. Er sagte, daß er unter den Amerikanern in den vereinigten Staaten weit
bessere Leute gefunden hätte als in den Spanischen Amerika. Auf dem Eyland Cuba hatte er
sich einige Zeit aufgehalten, das Volck auf dem Lande ist äusserst arm, so fruchtbar der Boden
ist, so ist es doch wenig angebauet. Ob er wohl selbst catholisch ist, so misbilligte er es doch, daß
zu viel Priests, Friars and nuns in Spanien wären, die das Volck träge machten. Cuba ist
so gros als Engelland aber nichts als Wald keine gebahnte Strassen, wie hier in Georgien eine nach
Augusta, und eine andere nach Louisville geht. Am vergangenen Winter war ein anderer
junger Mann hier von den nehmlichen Orden. Beiden gab ich Briefe an einem catholischen Kauf-
mann in Savannah, weil sie in //jener Stadt// Savannah niemand kannten. Dieser Catholick, den ich kenne ist auch
wohlthätig gegen Arme die nicht zu seiner ReligionsVerfassung gehören, und beschämt manche die
ihre Religion zu erheben wissen, und andere hassen, die nicht zu ihrer Parthey gehören.