Den 24. Jan. ward in Savannah in der Hochkirche eine Rede von jenen jungen
Gentleman gehalten, in welcher die Freiheit der Francosen sehr herausgestrichen
wird. Friedrich Wilhelm und den Hertzog von Braunschweig schilt man als
Thyrannen. 4000 Menschen sollen bey dieser Procession zugegen gewesen seyn.
Ich selbst war nicht dabey, und bin von Hertzen froh. Man hätte mich wohl auch
aufgefodert mit der englischen Geistlichkeit in Procession zu gehen. Zwingen konnte
man mich freylich nicht, ich ersparte aber doch dadurch viele Spottreden, die ich überdies
in meinen Beruf in Menge hören muß. Jene glückseligen Zeiten wo Boltzius Gronau
und Lemke lebten sind nicht mehr. Sie werden auch nicht wieder kommen. Der Herr
RegierungsRath von Reek auf Rantau bei Hamburg schrieb neulich an mich, und meldete
mir, daß er den 1sten und 3ten Transport Saltzburger nach Georgien gebracht hätte,
und bath um die Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes, den ich auch gewissenhaft durch
Herrn J. G. v. dr Smissen in Altona habe übersenden lassen. Hier wird vieles ins Licht
gesetzt, das mir vorher so dunkel war. Herr Pastor Triebner giebt seine StreitHändel
wegen EbenEzer und London heraus. Er will sie an Ihro Hochwürden dem Herrn D[okto]r Schultze
und Dr. Urlsperger dediciren. Er hat schon über die Hälfte davon an mich übersandt
und will mich zu seiner Parthey ziehen, das //er// aber wohl nicht erhalten wird. Es hat weder
die Rabenhorstische und Triebnerische Parthey recht. Herr Triebner hat auch gewaltig ge-
logen. Er sagte wohl was Rabenhorst gethan hat, wo auch nicht alles wahr ist, aber nicht
was er gethan hat. Diese Sache erweckt neue Erbitterungen und heftigen Unwillen.
Probst war in vielen Stücken den Triebner ähnlich, doch weit arglistiger und schlauer.
Der Mann knirschte mit Zähnen, stampfte mit Füssen, und schwur mir den Untergang. Nur
er hat sich in Deutschland über die beschwerliche Seefarth beklagt, ich aber nicht. Auf
der See hatte ich zu Zeit der Stürme Ruhe vor ihn. Er ist doch ein erbärmlicher Held
wenn Noth hereinbricht. Hier hat er während seines Auffenthalts zwey Pferde fast
todt geritten. In Amerika wirds offenbahr, was an den deutschen verstellten Frommen
ist. Den Herr Dr. Urlsperger hieß vor niederträchtigen Leuten einen Betrüger, redete
übel von dem Hallischen Waisenhause. Er gehabe sich wohl. Mit einen so gewaltthätigen
Mann, wie dieser war, habe ich in meinen gantzen Leben nie zu thun gehabt. Er
bath mich um fernern Briefwechsel, doch kann er nie ohne anzüglich zu werden, einen
Brief schreiben. In der LügenKunst ist er sehr erfahren. Er hat mir manche Dinge
angedichtet, die die gröbsten Unwahrheiten sind. Wenn er von den Lügen redet, so redet er von seinen
Gentleman gehalten, in welcher die Freiheit der Francosen sehr herausgestrichen
wird. Friedrich Wilhelm und den Hertzog von Braunschweig schilt man als
Thyrannen. 4000 Menschen sollen bey dieser Procession zugegen gewesen seyn.
Ich selbst war nicht dabey, und bin von Hertzen froh. Man hätte mich wohl auch
aufgefodert mit der englischen Geistlichkeit in Procession zu gehen. Zwingen konnte
man mich freylich nicht, ich ersparte aber doch dadurch viele Spottreden, die ich überdies
in meinen Beruf in Menge hören muß. Jene glückseligen Zeiten wo Boltzius Gronau
und Lemke lebten sind nicht mehr. Sie werden auch nicht wieder kommen. Der Herr
RegierungsRath von Reek auf Rantau bei Hamburg schrieb neulich an mich, und meldete
mir, daß er den 1sten und 3ten Transport Saltzburger nach Georgien gebracht hätte,
und bath um die Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes, den ich auch gewissenhaft durch
Herrn J. G. v. dr Smissen in Altona habe übersenden lassen. Hier wird vieles ins Licht
gesetzt, das mir vorher so dunkel war. Herr Pastor Triebner giebt seine StreitHändel
wegen EbenEzer und London heraus. Er will sie an Ihro Hochwürden dem Herrn D[okto]r Schultze
und Dr. Urlsperger dediciren. Er hat schon über die Hälfte davon an mich übersandt
und will mich zu seiner Parthey ziehen, das //er// aber wohl nicht erhalten wird. Es hat weder
die Rabenhorstische und Triebnerische Parthey recht. Herr Triebner hat auch gewaltig ge-
logen. Er sagte wohl was Rabenhorst gethan hat, wo auch nicht alles wahr ist, aber nicht
was er gethan hat. Diese Sache erweckt neue Erbitterungen und heftigen Unwillen.
Probst war in vielen Stücken den Triebner ähnlich, doch weit arglistiger und schlauer.
Der Mann knirschte mit Zähnen, stampfte mit Füssen, und schwur mir den Untergang. Nur
er hat sich in Deutschland über die beschwerliche Seefarth beklagt, ich aber nicht. Auf
der See hatte ich zu Zeit der Stürme Ruhe vor ihn. Er ist doch ein erbärmlicher Held
wenn Noth hereinbricht. Hier hat er während seines Auffenthalts zwey Pferde fast
todt geritten. In Amerika wirds offenbahr, was an den deutschen verstellten Frommen
ist. Den Herr Dr. Urlsperger hieß vor niederträchtigen Leuten einen Betrüger, redete
übel von dem Hallischen Waisenhause. Er gehabe sich wohl. Mit einen so gewaltthätigen
Mann, wie dieser war, habe ich in meinen gantzen Leben nie zu thun gehabt. Er
bath mich um fernern Briefwechsel, doch kann er nie ohne anzüglich zu werden, einen
Brief schreiben. In der LügenKunst ist er sehr erfahren. Er hat mir manche Dinge
angedichtet, die die gröbsten Unwahrheiten sind. Wenn er von den Lügen redet, so redet er von seinen
eigenen. Er ist ein Liebhaber derselben.