redeten, des sel. Frankens PredigtBücher oder Postillen anzusehen und zu lesen und zu denen
zu gehen die sie besäßen, so würden sie etwas bessern belehrt werden. Es sind in Ameri-
ka so vieler Gesinntheiten, wohl dem der sich fest an Jesum hält! Tauffe und Abendmahl sind
von jeher die Lehren gewesen, über die so heftig gestritten worden ist, ich habe mit Baptisten
gesprochen, die billig waren und unter andern zu ihnen gesagt, wir müsten uns einander
in Gedult tragen, biß es dem HErrn gefallen würde seinem Volk hierinnen hellere Einsichten
zu schenken. Sie liessen es sich so gefallen. Ich könnte keine Klage gegenwärtig über andere
Denominationen führen, man kann sich doch mit ihnen von Wahren Christenthum unterreden.
Freygeister und Deisten sind hier in gröster Zahl, worüber die Redlichen seufzen. In Deutsch-
land sind viele neue Gesangbücher herausgekommen. Ich will mir des sel. Anastasius Freylinghau-
sen Lieder „Wer ist wohl wie du etc.“ das mich nach meiner schweren Krankheit bei Verwaltung
des Heiligen Abendmahls //so gestärkt hat//, und das andere „Zu dir HErr Jesu komme ich etc.“ nicht rauben lassen. Man
tadelt die Vorfahren wegen mancher Ausdrücke, wenn sie in den jetzigen Zeiten lebten, würden
sie sich auch anders ausdrücken. Was manchen jetzt anstößig ist, war es damals nicht, und wer
den Feinden der Wahrheit zu gefallen nachgeben will, der wird es nimmermehr treffen. Die Engel-
länder bleiben bey ihren einmahl eingeführten Gesängen, die Bischöfliche Kirche bey ihren Psalmen.
Die Presbyterianer bedienen sich des berühmten D[okto]r Watts' Gesänge die weit vortreflicher sind.
Die schotländischen Reformirten brauchen ihre Gesänge. Die Methodisten haben auch ein kleines
Gesangbuch welches der berühmte Weslay besorgt hat. Die Englischen Baptists singen Dr. Watts'
Gesänge und auch Dr. Rippon's der ein berühmter Prediger und geistreicher Liedersänger in Engelland
unter ihnen ist. Dieser hat ebenfalls ein Sammlung geistreicher Lieder veranstaltet, ein großer Theil da-
von ist von ihm selbst. Watts' Gesänge werden auch von den Täufern gebraucht die Bärte tragen,
[u]nd Englisch aufgebracht worden sind. Die die deutsche Sprache aufhalten singen deutsche Lie-
der, so gar Lutherus dem sie nicht hold sind. Arndts Christenthum schätzen sie hoch. Ich kenne hier
in Georgien einige von ihnen ihr Prediger ist ein alter Mann und treibt das Schmiedehandwerk,
er hat an mich geschrieben und ich an ihn. Die Siebentäger Baptists' waren zu Boltzius Zeiten
hier in Georgien, jetzt sind keine mehr hier. Die Baptists die Bärte tragen, sind den en-
glischen Baptists nicht günstig, sinde unterscheiden sich gar sehr so wohl in Lehrsätzen als
als in der Art zu tauffen. Die englischen Baptisten haben jetzt heftigen Streit mit den Methodisten
die es mit Weslay halten, sie beschuldigen Weslays Methodisten, daß sie den Menschen in dem Werk
der Bekehrung zu viel zuschrieben und in die Rechtfertigung ihre Werke mit einmengten. Daß die-
ses von manchen Prediger geschieht hat Grund es aber allen zuzuschreiben wäre unbillig. Beide
Denominationen scheinen sich einander zu hassen, weil sich eine jede immer zu vermehren und aus-
zubreiten sucht, manche gehen von den Methodists zu den Baptists und von diesen wieder
manche zu jenen. Die Mennoniten verwechselt man mit englischen Baptisten da sie doch
sehr von einander unterschieden sind, und der Reinigkeit der ersten christlichen Kirche viel näher
kommen als die englischen Baptisten, die sich von den Presbyterianern nur in den Punkt der Tauffe
zu gehen die sie besäßen, so würden sie etwas bessern belehrt werden. Es sind in Ameri-
ka so vieler Gesinntheiten, wohl dem der sich fest an Jesum hält! Tauffe und Abendmahl sind
von jeher die Lehren gewesen, über die so heftig gestritten worden ist, ich habe mit Baptisten
gesprochen, die billig waren und unter andern zu ihnen gesagt, wir müsten uns einander
in Gedult tragen, biß es dem HErrn gefallen würde seinem Volk hierinnen hellere Einsichten
zu schenken. Sie liessen es sich so gefallen. Ich könnte keine Klage gegenwärtig über andere
Denominationen führen, man kann sich doch mit ihnen von Wahren Christenthum unterreden.
Freygeister und Deisten sind hier in gröster Zahl, worüber die Redlichen seufzen. In Deutsch-
land sind viele neue Gesangbücher herausgekommen. Ich will mir des sel. Anastasius Freylinghau-
sen Lieder „Wer ist wohl wie du etc.“ das mich nach meiner schweren Krankheit bei Verwaltung
des Heiligen Abendmahls //so gestärkt hat//, und das andere „Zu dir HErr Jesu komme ich etc.“ nicht rauben lassen. Man
tadelt die Vorfahren wegen mancher Ausdrücke, wenn sie in den jetzigen Zeiten lebten, würden
sie sich auch anders ausdrücken. Was manchen jetzt anstößig ist, war es damals nicht, und wer
den Feinden der Wahrheit zu gefallen nachgeben will, der wird es nimmermehr treffen. Die Engel-
länder bleiben bey ihren einmahl eingeführten Gesängen, die Bischöfliche Kirche bey ihren Psalmen.
Die Presbyterianer bedienen sich des berühmten D[okto]r Watts' Gesänge die weit vortreflicher sind.
Die schotländischen Reformirten brauchen ihre Gesänge. Die Methodisten haben auch ein kleines
Gesangbuch welches der berühmte Weslay besorgt hat. Die Englischen Baptists singen Dr. Watts'
Gesänge und auch Dr. Rippon's der ein berühmter Prediger und geistreicher Liedersänger in Engelland
unter ihnen ist. Dieser hat ebenfalls ein Sammlung geistreicher Lieder veranstaltet, ein großer Theil da-
von ist von ihm selbst. Watts' Gesänge werden auch von den Täufern gebraucht die Bärte tragen,
[u]nd Englisch aufgebracht worden sind. Die die deutsche Sprache aufhalten singen deutsche Lie-
der, so gar Lutherus dem sie nicht hold sind. Arndts Christenthum schätzen sie hoch. Ich kenne hier
in Georgien einige von ihnen ihr Prediger ist ein alter Mann und treibt das Schmiedehandwerk,
er hat an mich geschrieben und ich an ihn. Die Siebentäger Baptists' waren zu Boltzius Zeiten
hier in Georgien, jetzt sind keine mehr hier. Die Baptists die Bärte tragen, sind den en-
glischen Baptists nicht günstig, si
als in der Art zu tauffen. Die englischen Baptisten haben jetzt heftigen Streit mit den Methodisten
die es mit Weslay halten, sie beschuldigen Weslays Methodisten, daß sie den Menschen in dem Werk
der Bekehrung zu viel zuschrieben und in die Rechtfertigung ihre Werke mit einmengten. Daß die-
ses von manchen Prediger geschieht hat Grund es aber allen zuzuschreiben wäre unbillig. Beide
Denominationen scheinen sich einander zu hassen, weil sich eine jede immer zu vermehren und aus-
zubreiten sucht, manche gehen von den Methodists zu den Baptists und von diesen wieder
manche zu jenen. Die Mennoniten verwechselt man mit englischen Baptisten da sie doch
sehr von einander unterschieden sind, und der Reinigkeit der ersten christlichen Kirche viel näher
kommen als die englischen Baptisten, die sich von den Presbyterianern nur in den Punkt der Tauffe