Fortsetzung. So gut sie ehemals eingerichtet war, so öde sieht sie jetzt aus Aller leibliche Segen
ist von den armen EbenEzer weggeflohen. Waldhauer der noch lebende Executor spottet
jetzt über wahres Christenthum, und besucht keinen GottesDienst mehr. Die verstorbene
Rabenhorsten wird als sehr geitzig beschrieben, sie soll auch ihren Mann das Leben sehr bitter
gemacht haben. Davon hat Herr Triebner kein Wort erwähnt. Sonst haben mir Leute gesagt,
daß man in Absicht des äussern LebensWandels Rabenhorsten nichts nachsagen könnte, er hätte
nicht solchen Anstoß gegeben wie Herr Triebner, er sey zwar genau gewesen, doch hätte er jeder-
mann bezahlt. Herr Triebner ist aber noch manchen Leuten schuldig, und das Capital von 500 Pfund
das Wertsch von seinen Ueberfluß zu Kirche und Schule vermachte, hat Herr Triebner begehrt.
Daß die Witte Hudson jetzt in kümmerlichen Umständen ist soll sie Herrn Triebnern mit zu ver-
[d]anken haben, sie war ein Kind als er mit den englischen George verließ, und da nahm Herr
Triebner alles Geld mit was möglich war einzutreiben. Die Söhne der Väter die ein schönes Ver-
mögen hinterliesen sind so ausgeartet, daß sie alles durchgebracht haben. Kiefer und Flörl
die in den EbenEzerischen Tagebüchern stehen waren die ehemals die Angesehensten in der Gemeine,
aber ihr Vermögen ist hin, der Seidenbau ist hin, und alle ehemalige Hülfsquellen sind gäntzlich ver-
stopft. Wenn Sie hören sollten was EbenEzer ehemals vor einen feines kleines Städtgen
nach hiesiger LandsArt war, so würden Ihnen die Augen übergehen, wenn Sie jetzt diesen ver-
wüsteten //Ort// anschauen sollten, und wenn Sie die Greuel wüsten die vor und im Kriege darinnen
begangen worden sind. Ich ersehe immer mehr und mehr, doch wohnte auch unser Heiland in
Nazareth bis in das 30. Jahr seines allerheiligsten und verdienselichen Lebens auf Erden.
EbenEzer ist überall als ein elender und höchst ungesunder Ort ausgeschrien, und man spricht
mit Verachtung davon. Man hat in den vergangenen Zeiten zu viel von EbenEzer geschrie-
ben, die Absicht warum der Ort angelegt ward war mit der Zeit eine Mission unter den In-
dianern zu errichten, und diese würde durch die Gnade des HErrn erreicht worden seyn, wenn
[m]an nicht auf andere Dinge gefallen wäre, und anstatt eine Gemeine Christi zu errichten
nicht eine weltliche lutherische KirchenGemeine aufgerichtet hätte. Die Tagebücher zeigen wenig
BeurtheilungsKraft. Alle Jahr eine kleine ErweckungsSchrift herausgegeben würde besser ge-
wesen seyn. Alle Kleinigkeiten ließ man drucken. NaturGeschichte ist hin und her zerstreuet
zu finden, und müste sehr mühsam herausgesucht werden, dann sind es doch nur einige Bruch
Stücke. Es war wohl damals gebreuchlich weitläuftigere Schriften herauszugeben als jetzt, aber
es stehen solche Dinge in den Diariis, daß sich auch Leute die wenig Einsicht haben wundern warum
man dergleichen Sachen hätte drucken lassen. Auch hat man viel geistlichen Stoltz gezeigt, und
sich gleichsam für die eintzige beste Gemeine angesehen, dadurch sind Redliche Leute in andern
Denominationen sehr beleidiget worden. Es stehen in den EbenEzerischen Tagebüchern Dinge wider
den seligen Whitfield die mich äußerst angegriffen haben, weil ich weiß daß es offenbahre
Unwahrheit ist. Den Lästerungen welche die wilde episcopalian clergy in England wider die-
sen GottesMann ausgestossen hat, Beifall zu geben, ist unchristlich und im höchsten Grad unbarm-
hertzig. Boltzius ist in der Ruhe, aber in diesen Stück handelte er nicht lauter gegen Whitfield.