Unordnung. Ein Mann von 100 und etlichen Jahren heyrathete in den nordischen Staaten eine junge Per-
sohn von 16 Jahren. Der Prediger ein rechtschaffener Mann heyrathete sie nicht, ohngeachtet man ihn
eine Licence brachte, er wieß sie damit ab. Es wäre wider die Natur. Sie sind also von einen
andern, der eine leichteres Gewissen hatte copulirt worden. Der Vorfall mit den jungen Mann und
der gedachten Lady hat die Baptist‘s in Georgien zu großer Freundschaft und Liebe gegen
mich aufgemuntert. Als der Aufstandt in der EbenEzerischen Kirche geschahe,
wo man mich und meine Familie zugleich infamiren wollte, und da der Lerm immer hef-
tiger ward, so schrieb ich an dem Herrn Dr. Urlsperger, er sollte sich bey Hebung des Rabenhor-
stischen Capitals nach einem verständigen Mann in Engelland umsehen, es einzutreiben. Weil
damals der Briefwechsel nicht gehen wollte, und weil es hieß, die hamburgischen und dänischen
Schiffe würden von den Franzosen aufgebracht , so sahe ich mich genöthiget die Briefe an dem Herrn Dr.
Urlsperger an den Herrn Pastor Triebner in London zu übersenden, der mit dem Herrn Dr. U. in einen ununter-
brochenen BriefWechsel stehen soll. Der Herr Dr. Urlsperger hat durch den Herrn Pastor Triebner antwor-
ten lassen, wenn aber Herr Triebner die Vollmacht bekommen sollte, so würde der Herr Dr. Urlsperger
nicht einen Pence erhalten. Die Trustees in Ebenezer haben schon ihre Unzufriedenheit bezeugt
über den gedruckten Bogen des Herrn Dr. Urlspergers von dem leidigen Zustand EbenEzers. Es hat
sich leider gezeigt, daß mich so wohl die Rabenhorstische als Triebnerische Parthey, die die schlimmste
ist, nicht gerne hier sehen. Rabenhorst, der aus der Zeit ist, gebe ich keine Schuld, er hat zahlen wollen,
aber die von der Mistress Rabenhorst gesetzte Executors hätten gerne das Capital behalten. Bis jetzt
hat mich die EbenEzerische Gemeine noch nicht besoldet. Alle Jahr wird ihr 20 Pfund erlassen, weil ich
in Savannah zugleich mit predige. Keine Accidentien kommen mir jetzt zu, ich habe sie aufgehoben,
Herr Rabenhorst hat sie eingeführt. Vor einigen Jahren trieben die Trustees [e]in Capital von der
ehemaligen MühlPacht ein, das ist zur Erhaltung der Kirche und Schule bestimmt worden, sie zahlen
aber die Interesse nicht, borgen von dem Capital, und was sie davon versetzen, hat oft keinen
Werth. Aller weltlichen Dinge habe ich mich seit meinem ersten Hierseyn entschlagen. Alle Oster-
Montage werden 9 Trustees und 7 KirchenVorsteher gewählt. Der eine ißt Erde, ein [an]derer
ist dem Trunk ergeben, ein anderer bringt seine Gerichtsangelegenheiten in die Gemeinsachen.
Gewiß elende Menschen, verdorbene Leute, die weder Rath noch Ermahnung noch Warnung hören
wollen. Manche geben noch solches Aergernis, daß sie vom Tisch des HErrn ausgeschlossen werden
müssen. Bei der Tauffe werden hier keine Taufzeugen mehr dargestellt. Die Baptists woll-
ten sich wie ich mit einigen gesprochen habe zufrieden geben, wenn man die Kinder eintauchte,
sie beruffen sich auf das Zeugnis des sel. Lutheri oder vielmehr auf Röm. 6. Die Zahl der Commu-
nicanten ist jetzt sehr gering. Da ich nach Ebenezer kam war die Zahl aller 6 Wochen 70 [bis] 80,
jetzt kaum 10 [bis] 12, manchmahl nur 6 [oder] 7. Weil nicht mehr gelitten wird, daß man nach den Genuß
so unordentlich fortlebt, wie vorhin. Manche Presbyterian fragten mich, warum wir nicht das Brod
brächen, und den Kelch herumgeben wie bey ihnen. Es ist nicht zu leugnen daß dann wenn man
sich der Worte 1. Corinth. 10, 16 bediente vieler Anstoß gehoben werden würde . In diesem Stück
wie ich aus Englischen Theologischen Schriften gesehen habe wäre wohl zu wünschen, daß die
sohn von 16 Jahren. Der Prediger ein rechtschaffener Mann heyrathete sie nicht, ohngeachtet man ihn
eine Licence brachte, er wieß sie damit ab. Es wäre wider die Natur. Sie sind also von einen
andern, der eine leichteres Gewissen hatte copulirt worden. Der Vorfall mit den jungen Mann und
der gedachten Lady hat die Baptist‘s in Georgien zu großer Freundschaft und Liebe gegen
mich aufgemuntert. Als der Aufstandt in der EbenEzerischen Kirche geschahe,
wo man mich und meine Familie zugleich infamiren wollte, und da der Lerm immer hef-
tiger ward, so schrieb ich an dem Herrn Dr. Urlsperger, er sollte sich bey Hebung des Rabenhor-
stischen Capitals nach einem verständigen Mann in Engelland umsehen, es einzutreiben. Weil
damals der Briefwechsel nicht gehen wollte, und weil es hieß, die hamburgischen und dänischen
Schiffe würden von den Franzosen aufgebracht , so sahe ich mich genöthiget die Briefe an dem Herrn Dr.
Urlsperger an den Herrn Pastor Triebner in London zu übersenden, der mit dem Herrn Dr. U. in einen ununter-
brochenen BriefWechsel stehen soll. Der Herr Dr. Urlsperger hat durch den Herrn Pastor Triebner antwor-
ten lassen, wenn aber Herr Triebner die Vollmacht bekommen sollte, so würde der Herr Dr. Urlsperger
nicht einen Pence erhalten. Die Trustees in Ebenezer haben schon ihre Unzufriedenheit bezeugt
über den gedruckten Bogen des Herrn Dr. Urlspergers von dem leidigen Zustand EbenEzers. Es hat
sich leider gezeigt, daß mich so wohl die Rabenhorstische als Triebnerische Parthey, die die schlimmste
ist, nicht gerne hier sehen. Rabenhorst, der aus der Zeit ist, gebe ich keine Schuld, er hat zahlen wollen,
aber die von der Mistress Rabenhorst gesetzte Executors hätten gerne das Capital behalten. Bis jetzt
hat mich die EbenEzerische Gemeine noch nicht besoldet. Alle Jahr wird ihr 20 Pfund erlassen, weil ich
in Savannah zugleich mit predige. Keine Accidentien kommen mir jetzt zu, ich habe sie aufgehoben,
Herr Rabenhorst hat sie eingeführt. Vor einigen Jahren trieben die Trustees [e]in Capital von der
ehemaligen MühlPacht ein, das ist zur Erhaltung der Kirche und Schule bestimmt worden, sie zahlen
aber die Interesse nicht, borgen von dem Capital, und was sie davon versetzen, hat oft keinen
Werth. Aller weltlichen Dinge habe ich mich seit meinem ersten Hierseyn entschlagen. Alle Oster-
Montage werden 9 Trustees und 7 KirchenVorsteher gewählt. Der eine ißt Erde, ein [an]derer
ist dem Trunk ergeben, ein anderer bringt seine Gerichtsangelegenheiten in die Gemeinsachen.
Gewiß elende Menschen, verdorbene Leute, die weder Rath noch Ermahnung noch Warnung hören
wollen. Manche geben noch solches Aergernis, daß sie vom Tisch des HErrn ausgeschlossen werden
müssen. Bei der Tauffe werden hier keine Taufzeugen mehr dargestellt. Die Baptists woll-
ten sich wie ich mit einigen gesprochen habe zufrieden geben, wenn man die Kinder eintauchte,
sie beruffen sich auf das Zeugnis des sel. Lutheri oder vielmehr auf Röm. 6. Die Zahl der Commu-
nicanten ist jetzt sehr gering. Da ich nach Ebenezer kam war die Zahl aller 6 Wochen 70 [bis] 80,
jetzt kaum 10 [bis] 12, manchmahl nur 6 [oder] 7. Weil nicht mehr gelitten wird, daß man nach den Genuß
so unordentlich fortlebt, wie vorhin. Manche Presbyterian fragten mich, warum wir nicht das Brod
brächen, und den Kelch herumgeben wie bey ihnen. Es ist nicht zu leugnen daß dann wenn man
sich der Worte 1. Corinth. 10, 16 bediente vieler Anstoß gehoben werden würde . In diesem Stück
wie ich aus Englischen Theologischen Schriften gesehen habe wäre wohl zu wünschen, daß die