und Lob Gottes gebracht. Und also zweiffle nicht, es werden auch
christliche Freunde in Teutschland, die mir Gutes wünschen, sich
mit freuen, und Gott dancken, daß er es recht wohl hierin ge-
macht hat. Ich weiß, was fremde Weiber, die keine Saltzbur-
ger sind, in der Gemeine schon vor Ungelegenheit gemacht,
und wie geringe sie die einfältige und Gott suchenden Leutlein tra-
ctirt haben. Solte nun in mein eigen Hauß und in meine beson-
dre Verbindung eine solche Persohn gekommen seyn, zu welcher die
Leute kein Vertrauen haben könnten, so würde ohn Zweiffel der
guten Leute Vertrauen gegen mich sehr gefallen und hier und dar
Schaden entstanden seyn. Auch kommt einem Lehrer zu, seine eige-
ne Gemeinde in diesem Stück nicht zu verachten; und da er offt
mit Wahrheit aus dem Evangelio vorstellen muß, daß bey Gott
kein Ansehn der Persohn, und ihm ein frommer Bettler lieber und wer-
ther ist, denn ein gottloser König bey aller seiner Herligkeit:
so halte ich, kommt es einem Lehrer zu bey Veränderung s. Stan-
des diese theure Wahrheit, und daß er den Sinn Gottes habe,
mit s. eigenen Exempel zu beweisen. Ich darff mich daher mei-
ner lieben Gehülfin nicht schämen: denn ich habe bey Erwehlung
ihrer den Willen Gottes wohl geprüft und erkandt. Sie liebet den Herrn
Jesum von Hertzen, und sucht nichts andres als was ich suche: hat
auch vor Gott so viel Natur-Gaben als mir zu meinem äußerl.
Umständen und Handreichungen nöthig ist. Mehres gedencke ietzo nicht
sondern, bitte Gott, er wolle Euer HochEhrwürden noch ferner mit
Leibes Gesundheit und allen Gnaden-Gaben seines Geistes ausrüsten,
noch ferner die Ehre unsers herlichen und theuersten Erlösers Jesu
Christi an Ihrem und andern Orten zu befördern. Er laße es denn
auch weder auf der Universitaet noch in den lieben Anstalten,
denen ich wegen so vielen leiblichen und sonderl. geistl. Gütern
viel, viel zu dancken habe, an solchen Werckzeugen fehlen, die Tüch-
tigkeit und Treue haben das Werck des Herrn zu treiben. Auf die
gütigst versprochene Artzeneyen warten wir mit Verlangen. Inliegenden
Brief bitte meiner lieben Mutter versiegelt zustellen zu laßen. Sie würde
sich sehr freuen, wenn sie auch von den gedruckten Extracten etwas be-
kommen solte. Unsre letzten Briefe, die noch nicht beantwortet sind, wa-
ren vom 8 Febr. und 28 Mertz. //auch hat Herr Gronau aus Savanah
den 6 Jul. st. v. dieses Jahres einen Brief an dieselben geschrieben,
und um Artzeneyen gebeten.// Alle unsere Werthen Freunde und Wohlthäter
werden von mir und meinem werthen Collegen hertzl. gegrüßet: ich aber verharre
Ew HochEhrwürden
Meines im Herrn sehr Werthen Herrn Prof.
Zu Gebet und kindl. Liebe verbundenster
Joh. Martin Boltzius.