mich hat er gäntzlich das Gegentheil gezeiget, wie aus der angeführten Unter-
redung zu erkennen ist. Er hält sich vor sehr glücklich, daß er seine Frey-
heit etwas Gutes zu würcken habe, und an kein Amt gebunden sey et cetera.
Er verlangte zwar beym Weggehen, daß wir den Saltzburgern sagen möchten,
daß sie ihn und die Seinigen in Savanah besuchen und wenn sie Verrichtun-
gen dort hätten, bey ihnen logiren möchten, man wird aber keinem dar-
zu rathen können, biß man sich nach der Abreise des Herrn Spangenb., die
in kürtzen geschehen soll nach ihrem Sinn, Meinung und Intention vor-
her genugsam wirdversichert //erkundiget// haben. Einige sind kranck, haben auch et-
was Feld zum Pflantzen zu zu bereiten, sonst wären sie mit ihm
zu uns gekommen. Der Herr Vernon in London hatte ihm gesagt, daß
wir einige Indianische Vocabula gesammlet hätten, welche er zum Abschrei-
ben mitnahm. Die angeführten Specialia habe mit Fleiß nicht ins Diari-
um setzen wollen, weil wir durch den Druck einiger daraus gezogenen
Punckte vorsichtiger gemacht worden: Doch habe ichs auch Euer HochEhrw.
nicht uneröffnet laßen können, damit Sie theils von dem, was hier
zwischen uns und ihm vorgegangen, Nachricht haben, theils aber erkennen
möchten, daß, so lange Herr Spangenb. und seine Leute den Zinzen-
dorffischen Sinn haben, wir mit ihnen auf keine Weise in dem, was
sie suchen harmoniren können. Solte die Societaet aus dem, was
hirvon an den Herrn Sec. Neumann das vorige mahl geschrieben, einigen
Unwillen wieder uns schöpfen wollen, so werden Sie uns hoffentl.
aus diesem Briefe bestens excusiren können. Wie wohl aus dem ietzt em-
pfangenen Briefe des Herrn Neumanns fast schließe, als hätte die Societaet
von dem Umständen des Herrn Spangenberg und seiner Leute ietzt mehr
Licht und Information als in der vorigen Zeit. Was mir in Herrnhut
am meisten ratione Doctrin anstößig gewesen, war dis, daß der
Herr Graf bey Erklärung einiger Sectirischen Namen aus ihrem schon ge-
dachten Gebet-Buche, solche Namen mit Exempeln aus der Bibel vor der
gantzen Gemeinde zu erläutern suchte. Zum Exempel er erklärte zu erst, was
unzeitige Geburten wären, und sagte darauf, solche sind alle Apostel
Christi geweßen biß auf das Pfingst-Fest et cetera, er hätte zwar, fuhr er fort,
etliche mahl den lieben Brüdern gesagt, daß Paulus auch eine zeitlang
nach seiner Bekehrung eine unzeitige Geburth gewesen, zu welcher Mei-
redung zu erkennen ist. Er hält sich vor sehr glücklich, daß er seine Frey-
heit etwas Gutes zu würcken habe, und an kein Amt gebunden sey et cetera.
Er verlangte zwar beym Weggehen, daß wir den Saltzburgern sagen möchten,
daß sie ihn und die Seinigen in Savanah besuchen und wenn sie Verrichtun-
gen dort hätten, bey ihnen logiren möchten, man wird aber keinem dar-
zu rathen können, biß man sich nach der Abreise des Herrn Spangenb., die
in kürtzen geschehen soll nach ihrem Sinn, Meinung und Intention vor-
her genugsam wird
was Feld zum Pflantzen zu zu bereiten, sonst wären sie mit ihm
zu uns gekommen. Der Herr Vernon in London hatte ihm gesagt, daß
wir einige Indianische Vocabula gesammlet hätten, welche er zum Abschrei-
ben mitnahm. Die angeführten Specialia habe mit Fleiß nicht ins Diari-
um setzen wollen, weil wir durch den Druck einiger daraus gezogenen
Punckte vorsichtiger gemacht worden: Doch habe ichs auch Euer HochEhrw.
nicht uneröffnet laßen können, damit Sie theils von dem, was hier
zwischen uns und ihm vorgegangen, Nachricht haben, theils aber erkennen
möchten, daß, so lange Herr Spangenb. und seine Leute den Zinzen-
dorffischen Sinn haben, wir mit ihnen auf keine Weise in dem, was
sie suchen harmoniren können. Solte die Societaet aus dem, was
hirvon an den Herrn Sec. Neumann das vorige mahl geschrieben, einigen
Unwillen wieder uns schöpfen wollen, so werden Sie uns hoffentl.
aus diesem Briefe bestens excusiren können. Wie wohl aus dem ietzt em-
pfangenen Briefe des Herrn Neumanns fast schließe, als hätte die Societaet
von dem Umständen des Herrn Spangenberg und seiner Leute ietzt mehr
Licht und Information als in der vorigen Zeit. Was mir in Herrnhut
am meisten ratione Doctrin anstößig gewesen, war dis, daß der
Herr Graf bey Erklärung einiger Sectirischen Namen aus ihrem schon ge-
dachten Gebet-Buche, solche Namen mit Exempeln aus der Bibel vor der
gantzen Gemeinde zu erläutern suchte. Zum Exempel er erklärte zu erst, was
unzeitige Geburten wären, und sagte darauf, solche sind alle Apostel
Christi geweßen biß auf das Pfingst-Fest et cetera, er hätte zwar, fuhr er fort,
etliche mahl den lieben Brüdern gesagt, daß Paulus auch eine zeitlang
nach seiner Bekehrung eine unzeitige Geburth gewesen, zu welcher Mei-