nach seiner unbegreifflich großen unpartheyischen Menschen-Liebe auch dem lieben Halle
und den umliegenden Gegenden, der Universität u. dem lieben W.H. da-
selbst gegeben, u. Jesu hat uns befohlen dem Herrn der Erndte zu bitten,
daß er treue Arbeiter sende in seiner Erndte: solch Gebet, das sich auf
seinen Befehl u. Verheißung gründet, muß gewis erhöret werden, und
zwar so, daß er die Miethlinge, und noch mehr die wölffe wegthut,
und treue Arbeit an ihre Stelle setzt. Es ist uns dieser Tag ein recht
merckwürdiger Erhörungs-Tag, wie davon einige Specialia ins Di-
arium unter dem heutigen Dato eingetragen sind: u. da wir durch
die erfahrne Hülffe des Herrn recht mercklich im Glauben gestärckt, u. durch
die aus Ihrem Briefe uns bekandt gewordene Umstände zum neuen Ernst
im Gebet angeheischet worden, so zweiffle nicht im geringsten, Gott
wird, wo wir ihn auf das Wort seines Sohnes: Bittet, daß er
treue Arbeiter p demüthig u. zuversichtlich anflehen, gewiß eine
verwunderungswürdige Änderung schaffen. Ob die Hülffe verzeucht, so
harre Ihrer, sie wird gewislich p Es haben mir die beyden Sprüche
am und im W.H. zu Halle sonst großen Eindruck gegeben: Die auf
den Herrn harren, kriegen neue p it. Unsere Hülffe stehet im Namen
des Herrn, der p. Ich wil in Einfalt erzehlen, was mir vor kurtzem be-
gegnet ist, u. wie Bitten u. Nehmen in der lieblichsten Harmonie
stehet, obgleich manchmahl zu unserm Besten ein groß oder klein
spatium darzwischen ist. Nachdem ich vor etlichen Wochen nebst dem
Reise Commissario des 4ten Transports meine verschiedene Rechnungen,
welche ich des W.H., der Mühle, der Provision u. anderer Dienge
wegen führen müßen, revidirt hatte, so fand ich, daß ich bey
die 20 Pfund Sterling schuldig war. Weil ich nicht recht wuste, woher
zu bezahlen, so legte ich mich mit gedachten Freunde unverzügl.
auf die Knie, u. erzehlte es in Einfalt u. Demuth dem himmlischen Vater
wie mirs mit meinen Rechnungen ergangen. Schulden möchte ich
nicht gern haben, u. ich wuste doch nicht zu helffen. Er hatte mir
aber unlängst bey Betrachtung der Historie Davids der Rath u. Be-
fehl gegeben: Wirff dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versor-
gen p so wolte ichs auf sein Wort machen u. ohne Sorgen seyn.
Es kamen mir unter dem Gebet die Thränen in die Augen, u. ver-
spührete ich dabey eine gantz deutl. Versicherung in meinem in die
Höhe gezogenem Gemüthe, Gott würde alle diese Schulden bezahlen,
welches ich auch gedachten Freunde, der auch eine angenehme Bewe-
gung in s. Hertzen empfangen hatte, eröffnete. Nicht lange drauff
macht der im W.H. noch ietzt kranckliegende Christian Riedelsperger,
den Gott hier ohne sein Gesuch viel zeitliche Güter an Vieh und
Pferden, wie auch an einem guten Hause zufallen laßen, sein testa-
ment, u. vermacht mir meines Einwendens ungeachtet den 4ten
Theil seiner Verlaßenschafft. Wir haben aber bisher den lieben Gott
öffentl. u. in geheim fleißig angeruffen, er wolle uns, wenn [er] er-
kennet, daß es zu s. Ehren u. dem Patienten zum Heil gereiche, diesem
und den umliegenden Gegenden, der Universität u. dem lieben W.H. da-
selbst gegeben, u. Jesu hat uns befohlen dem Herrn der Erndte zu bitten,
daß er treue Arbeiter sende in seiner Erndte: solch Gebet, das sich auf
seinen Befehl u. Verheißung gründet, muß gewis erhöret werden, und
zwar so, daß er die Miethlinge, und noch mehr die wölffe wegthut,
und treue Arbeit an ihre Stelle setzt. Es ist uns dieser Tag ein recht
merckwürdiger Erhörungs-Tag, wie davon einige Specialia ins Di-
arium unter dem heutigen Dato eingetragen sind: u. da wir durch
die erfahrne Hülffe des Herrn recht mercklich im Glauben gestärckt, u. durch
die aus Ihrem Briefe uns bekandt gewordene Umstände zum neuen Ernst
im Gebet angeheischet worden, so zweiffle nicht im geringsten, Gott
wird, wo wir ihn auf das Wort seines Sohnes: Bittet, daß er
treue Arbeiter p demüthig u. zuversichtlich anflehen, gewiß eine
verwunderungswürdige Änderung schaffen. Ob die Hülffe verzeucht, so
harre Ihrer, sie wird gewislich p Es haben mir die beyden Sprüche
am und im W.H. zu Halle sonst großen Eindruck gegeben: Die auf
den Herrn harren, kriegen neue p it. Unsere Hülffe stehet im Namen
des Herrn, der p. Ich wil in Einfalt erzehlen, was mir vor kurtzem be-
gegnet ist, u. wie Bitten u. Nehmen in der lieblichsten Harmonie
stehet, obgleich manchmahl zu unserm Besten ein groß oder klein
spatium darzwischen ist. Nachdem ich vor etlichen Wochen nebst dem
Reise Commissario des 4ten Transports meine verschiedene Rechnungen,
welche ich des W.H., der Mühle, der Provision u. anderer Dienge
wegen führen müßen, revidirt hatte, so fand ich, daß ich bey
die 20 Pfund Sterling schuldig war. Weil ich nicht recht wuste, woher
zu bezahlen, so legte ich mich mit gedachten Freunde unverzügl.
auf die Knie, u. erzehlte es in Einfalt u. Demuth dem himmlischen Vater
wie mirs mit meinen Rechnungen ergangen. Schulden möchte ich
nicht gern haben, u. ich wuste doch nicht zu helffen. Er hatte mir
aber unlängst bey Betrachtung der Historie Davids der Rath u. Be-
fehl gegeben: Wirff dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versor-
gen p so wolte ichs auf sein Wort machen u. ohne Sorgen seyn.
Es kamen mir unter dem Gebet die Thränen in die Augen, u. ver-
spührete ich dabey eine gantz deutl. Versicherung in meinem in die
Höhe gezogenem Gemüthe, Gott würde alle diese Schulden bezahlen,
welches ich auch gedachten Freunde, der auch eine angenehme Bewe-
gung in s. Hertzen empfangen hatte, eröffnete. Nicht lange drauff
macht der im W.H. noch ietzt kranckliegende Christian Riedelsperger,
den Gott hier ohne sein Gesuch viel zeitliche Güter an Vieh und
Pferden, wie auch an einem guten Hause zufallen laßen, sein testa-
ment, u. vermacht mir meines Einwendens ungeachtet den 4ten
Theil seiner Verlaßenschafft. Wir haben aber bisher den lieben Gott
öffentl. u. in geheim fleißig angeruffen, er wolle uns, wenn [er] er-
kennet, daß es zu s. Ehren u. dem Patienten zum Heil gereiche, diesem