redlichen in der Gemeine und im W.H. so brauchbaren Mann noch einmahl
zu diesem Leben wiederschencken, worzu ich auch wieder einige Hoffnung
habe. Damit ich nun wiße, woher meine schuld ohne mein Zuthun
bezahlt werden könne, so finde heute zu meiner u. der Meinigen
großen Verwunderung in Ew. Hochwürden angenehmen Briefe ein
Zettlein, darin gemeldet wird, daß der seel. Herr LandHauptman
von Burgsdorff mir zu eigen 100 Tahler, (machen 18 Pfund Sterlin)
in seinem testament gnädigst legirt habe. Diese Summe ist schon
zu Anfang dieses Jahres per Wechsel aufgenommen u. unter
die Ausgaben unsers W.H. //u. der Gemeine// gekommen, weil Ew. Hochwürden in
Ihrem damaligen Brief nicht wusten, für wen sie eigentl. destinirt
gewesen. Damit ich aber doch zu meinen eigenen nothdürfftigen
Ausgaben, ohne neue Schulden zu machen, das legirte u. schon aus-
gegebene Geld wieder bekommen möchte, so fügt es der weise Gott,
daß mir um eben diese Zeit der Englische Prediger Herr Whitefield
schreibt, daß er zum Besten des W.H. und der gemeine 20 Pfund Sterling
als eine Collecte in Schottland an seinen Oeconomum Mr. Ha-
berscham geschickt habe, der mir auch heute selbst schrieb, ich
könte es an baarem Gelde oder an Gütern bekommen. Ich gedencke
//bey// dieser mir begegneten Sache an die Worte im Tob. XII 8 und mache
daraus zu meiner Ermunterung zum gläubigen Gebet diesen Glaubens-
Schluß: Hat der Vater im Himmel mein armes Gebet in dieser
Geld-Sache so deutlich erhöret, ob ich wohl deshalb keine specielle
Verheißung vor mir gehabt, was wird er nicht thun, we[nn wir]
hier u. Sie dort der Hallischen u. anderer Umstände auf die ge-
dachte Verheißungen Jer. III 15 und auf den Befehl Christi, darin ja auch
Verheißung genung steckt, in s. Namen zum Vater beten. Wir wollen
beten, u. darinn anhalten, denn wer da bittet, der nimmt.
Unter die uns erfreuliche Nachrichten aus Ihrem Werthen Brief gehöret
auch die wichtige u. durch des Herrn Vorsorge vorgenommene Veränderung des
Werthen Herrn Adj. Niemeyers. Der Herr Herr laße den väterlichen u. großväterlichen
Seegen, ja den Seegen unsers ewigen HohenPriesters in reichem Maße auf Sie
beyde, nehml. den Herrn Niemeyer u. seine theuerste EheGenoßin, wie auch
auf alle Ihre im Geist verbundene Freunde u. Verwandten kommen!
Von dem seel. Herrn Pastor Freylinghausen ruhet noch immer ein Seegen auf
mir, den ich auch in meinem Amte wohl spühre. Seine Bücher u.
Predigten, die ich selbst gehöret, sein Exempel u. Gebet, welches letztere
ich vor meinem Abschiede aus Halle privatim nur 2 mahl ge-
noßen, bringt mir noch immer Seegen, welcher Seegen wird nicht
auf beyden Werthesten Eheleuten ruhen, da Sie in deßen Fustapffen
treten, u. Jesum Christum zu Ihrem einigen Schatz erwehelt haben,
u. fest halten. Es heist: denen die mich lieben und meine Gebote
halten, thue ich wohl bis ins tausendste Glied. Ich schicke Ihnen zum
Zeugniß meiner innigen Hochachtung u. Liebe meinen Hochzeittext: Mein
Freund ist mein, und ich bin Sein, der p Jesus der Bräutigam verkläre sich gantz in
zu diesem Leben wiederschencken, worzu ich auch wieder einige Hoffnung
habe. Damit ich nun wiße, woher meine schuld ohne mein Zuthun
bezahlt werden könne, so finde heute zu meiner u. der Meinigen
großen Verwunderung in Ew. Hochwürden angenehmen Briefe ein
Zettlein, darin gemeldet wird, daß der seel. Herr LandHauptman
von Burgsdorff mir zu eigen 100 Tahler, (machen 18 Pfund Sterlin)
in seinem testament gnädigst legirt habe. Diese Summe ist schon
zu Anfang dieses Jahres per Wechsel aufgenommen u. unter
die Ausgaben unsers W.H. //u. der Gemeine// gekommen, weil Ew. Hochwürden in
Ihrem damaligen Brief nicht wusten, für wen sie eigentl. destinirt
gewesen. Damit ich aber doch zu meinen eigenen nothdürfftigen
Ausgaben, ohne neue Schulden zu machen, das legirte u. schon aus-
gegebene Geld wieder bekommen möchte, so fügt es der weise Gott,
daß mir um eben diese Zeit der Englische Prediger Herr Whitefield
schreibt, daß er zum Besten des W.H. und der gemeine 20 Pfund Sterling
als eine Collecte in Schottland an seinen Oeconomum Mr. Ha-
berscham geschickt habe, der mir auch heute selbst schrieb, ich
könte es an baarem Gelde oder an Gütern bekommen. Ich gedencke
//bey// dieser mir begegneten Sache an die Worte im Tob. XII 8 und mache
daraus zu meiner Ermunterung zum gläubigen Gebet diesen Glaubens-
Schluß: Hat der Vater im Himmel mein armes Gebet in dieser
Geld-Sache so deutlich erhöret, ob ich wohl deshalb keine specielle
Verheißung vor mir gehabt, was wird er nicht thun, we[nn wir]
hier u. Sie dort der Hallischen u. anderer Umstände auf die ge-
dachte Verheißungen Jer. III 15 und auf den Befehl Christi, darin ja auch
Verheißung genung steckt, in s. Namen zum Vater beten. Wir wollen
beten, u. darinn anhalten, denn wer da bittet, der nimmt.
Unter die uns erfreuliche Nachrichten aus Ihrem Werthen Brief gehöret
auch die wichtige u. durch des Herrn Vorsorge vorgenommene Veränderung des
Werthen Herrn Adj. Niemeyers. Der Herr Herr laße den väterlichen u. großväterlichen
Seegen, ja den Seegen unsers ewigen HohenPriesters in reichem Maße auf Sie
beyde, nehml. den Herrn Niemeyer u. seine theuerste EheGenoßin, wie auch
auf alle Ihre im Geist verbundene Freunde u. Verwandten kommen!
Von dem seel. Herrn Pastor Freylinghausen ruhet noch immer ein Seegen auf
mir, den ich auch in meinem Amte wohl spühre. Seine Bücher u.
Predigten, die ich selbst gehöret, sein Exempel u. Gebet, welches letztere
ich vor meinem Abschiede aus Halle privatim nur 2 mahl ge-
noßen, bringt mir noch immer Seegen, welcher Seegen wird nicht
auf beyden Werthesten Eheleuten ruhen, da Sie in deßen Fustapffen
treten, u. Jesum Christum zu Ihrem einigen Schatz erwehelt haben,
u. fest halten. Es heist: denen die mich lieben und meine Gebote
halten, thue ich wohl bis ins tausendste Glied. Ich schicke Ihnen zum
Zeugniß meiner innigen Hochachtung u. Liebe meinen Hochzeittext: Mein
Freund ist mein, und ich bin Sein, der p Jesus der Bräutigam verkläre sich gantz in
Ihnen.