P.S. zu vorigen Brief an Herrn Senior, vom 9. Martii 1743
 
1.) Sybilla Piltzin lässet Sr. HochEhrwürden dem Herrn Senior
und die Frau Seniorin viel tausendfach grüssen, und Ihnen Gottes
Seegen zur Vergeltung für alle Liebe und Gewogenheit anwün-
schen. Von dem Herrn Müller habe sie und ihr seel[iger] Mann sehr
viel gutes genossen, weshalb sie hertzlich dancket. Vom
Herrn geheimen Rath habe sie sehr viel Wohlthaten empfangen,
und sey aus seinem hieher geschriebenen Briefe sehr erbauet
worden; und wünscht daher von Hertzen, daß der Herr sein
Schild und grosser Lohn seyn wolle. Ihren Bruder Bacher
läßt sie vielmal grüssen, und ihm melden, daß sie seinen
freundlichen Brief empfangen, da ihr lieber Mann schon ge-
storben war. Sie könne von ihm mit Wahrheit sagen: Sein
Jammer, Trübsal und Elend ist kommen zu einem seeligen
End. Er hat getragen Christi Joch, ist gestorben und lebet
noch. Sie, die Piltzin, seye auch am Fieber kranck gewesen,
Gott aber habe sie wieder gestärket, sie auch mit einen
andern Einwohner in Ebenezer, Bartholomäus Zant in den
Ehestand treten lassen, mit dem sie auch eine vergnügte und
Christliche Ehe führet. Sie schickt ihrem Bruder das Sprüchlein
Syrach. 11, 1. Künftig g. G. will sie umständlicher an ihren
Bruder schreiben.
2.)