nahm von allen Abschied und endlich richtete er sie gefalten nach dem
Himmel, betete und lobete Gott. Da ihm ein frommer Saltzburger
die Hände unter das Bette thun wolte, weil man sich seines Endes
noch nicht versahe so lies ers nicht zu, sondern begehrte daß
man sie unterstützen möchte, welches auch geschah, und er sagte:
Ey komm Herr Jesu Amen, Amen, Amen, und hiemit schloß er
Augen und Mund zu, und gieng Friedens voll in Gottes
Freude ein. Er hat den Freytag u. Sontag immer sehr hoch
gehalten, und der weise Gott hat es so gefüget, daß er am
Freytage Abends starb, und am Sontage darauf mit Christl.
Ceremonien begraben wurde, wovon die Umstände im Diario stehen.
Sind wir gleich sehr gebeugt und betrübt worden, so hat uns doch
der liebe Heyland recht reichlich getröstet und wieder aufgerich-
tet, und ich hoffe, er werde es ferner thun, auch von dem Gebet,
Christenthum und Amtsführung dieses Hochbegnadigten Mannes
auf seiner hinterlaßenen Hertzfrommen Wittwe u. 2 Kindern,
ja auf uns alle einen reichen Seegen ruhen laßen. Sie ist meine liebe
Schwägerin u. Gevatterin, und liegt mir mit ihren beyden Kindern
gar besonders am Hertzen. Daher nicht unterlaßen werde, so
lange mir Gott das Leben läst aus Liebe zu ihnen u. aus Hoch-
Achtung gegen meinen theuersten Collegen ihren lieben Mann u.
Vater alles mögliche für sie zu thun. Sie bleibt in ihrem
Hause hart neben meiner Wohnung, biß Gott einen tüchtigen
Mann an des Herrn Gronaus Stelle herschickt, darum ich
auch hertzlich bitten wolte, weil ichs ohne Collegen bey solcher
Weitläufftigkeit wohl nicht lange aushalten würde. Ich
bin auch mancherley Schwachheiten unterworffen, u. könte
unvermuthet sterben, da denn die Gemeine gantz ohne