Daselbst kame mir ungefehr eine Nachricht von den Hierden
Christi in America unter Händen, welche ich mit unbeschreib-
licher Wonne und Freude durchgelesen. Was in selbiger Nacht
mit mir vorgegangen muß ich selber erst erfahren wenn es zur
Schau kommt. Ich vermuthe, es seye damalen in den obern
Heiligthum meiner mit Namen gedacht worden. Doch ich weiß und
verstehe nichts. Derjenige, der das Buch mit den 7 Sigeln er-
öfnet, und die ihm vor dem Angesichte aller Creaturen übertra-
gene Regierung der sichtbaren und der unsichtbaren Dinge
übernommen hat, wird auch hiezu zu seiner den Schlüßel hergeben.
Christi in America unter Händen, welche ich mit unbeschreib-
licher Wonne und Freude durchgelesen. Was in selbiger Nacht
mit mir vorgegangen muß ich selber erst erfahren wenn es zur
Schau kommt. Ich vermuthe, es seye damalen in den obern
Heiligthum meiner mit Namen gedacht worden. Doch ich weiß und
verstehe nichts. Derjenige, der das Buch mit den 7 Sigeln er-
öfnet, und die ihm vor dem Angesichte aller Creaturen übertra-
gene Regierung der sichtbaren und der unsichtbaren Dinge
übernommen hat, wird auch hiezu zu seiner den Schlüßel hergeben.
N[ach] Verfluß der bestimmten 2 Jahre kame ich hieher nach
Gaißburg als Vicarius, eine halbe Stunde von Stuttgardt, und
bin nun über dreyviertel Jahre auf diesem Posten.
Ich kan meinen hiesigen Auffenthalt nicht anderst als eine
Zeit der Erquickung ansehen, weil der Herr je und je noch
weit freundlicher mit mir redet, als ein Vater mit seinem
Sohn, und eine Muter mit ihrer Tochter. Unter die hiesige
Erquickungen Gottes darf ich allerdings die öftere Brüder
Besuche rechnen, die ich in der Nähe und Ferne entweder selbst
mache, oder von denselben in meinem Hauß bekomme.
Ich bin schon vor mehr als einem Jahr veranlaßt worden,
einen Besuch in Strasburg zu machen, wollte solche auch
wircklich vor einem Jahr bei der mir vergönnten Vaccanz
ins Werck richten, da ich meinen bisherigen allerbesten Freund
in der Welt, neml. des Herrn Specialius in Hornberg (unweit Stras-
burg,) seinen Sohn, meinen Compromotionalem M. Hosch
ohnedem besuchte. Allein meine Umstände, in welche Gott
jeder Zeit seinen Willen einwickelt und verbirgt, sagten Nein
darzu, und ich mußte also diese Sache vorher verläugnen,
ehe es zum wirklichen Genuß damit käme. Diese
Jahr ist es mir gelungen, da ich meinen besten Freund wieder
besuchte, und bin von Hornberg aus d. 14. Julii a. c. ausge-
reißt, und den folgenden Tag in Straßburg angekommen.
Es ist zwar einem herzoglichen Stipendiaten außer Lands
zu reisen verboten, weil die allerwenigsten einen rechten
Gebrauch von solcher Freyheit machen würden und solche aller-
ley schlimme Folgen auf das Land haben könnte, und dieje-
nige, die dißfalls verrathen werden, werden zum Carcere
condemnirt. Nun fragt sichs, ob ich als ein Kind des Ge-
horsams meinen Vorgesezten dißfalls aus Händen zu gehen
und ihre Geseze zu übertreten mich habe erkühnen dürffen.
Mir kommt es nicht zu, diese Frage selbsten zu beantworten
und meine Reise weitläufig zu rechtfertigen. Nur so viel
will ich auf das kürzeste sagen: Ohne Anfrage bei dem
höchsten Regenten, dem alle Creaturen von dem ersten Erzengel an
bin nun über dreyviertel Jahre auf diesem Posten.
Ich kan meinen hiesigen Auffenthalt nicht anderst als eine
Zeit der Erquickung ansehen, weil der Herr je und je noch
weit freundlicher mit mir redet, als ein Vater mit seinem
Sohn, und eine Muter mit ihrer Tochter. Unter die hiesige
Erquickungen Gottes darf ich allerdings die öftere Brüder
Besuche rechnen, die ich in der Nähe und Ferne entweder selbst
mache, oder von denselben in meinem Hauß bekomme.
Ich bin schon vor mehr als einem Jahr veranlaßt worden,
einen Besuch in Strasburg zu machen, wollte solche auch
wircklich vor einem Jahr bei der mir vergönnten Vaccanz
ins Werck richten, da ich meinen bisherigen allerbesten Freund
in der Welt, neml. des Herrn Specialius in Hornberg (unweit Stras-
burg,) seinen Sohn, meinen Compromotionalem M. Hosch
ohnedem besuchte. Allein meine Umstände, in welche Gott
jeder Zeit seinen Willen einwickelt und verbirgt, sagten Nein
darzu, und ich mußte also diese Sache vorher verläugnen,
ehe es zum wirklichen Genuß damit käme. Diese
Jahr ist es mir gelungen, da ich meinen besten Freund wieder
besuchte, und bin von Hornberg aus d. 14. Julii a. c. ausge-
reißt, und den folgenden Tag in Straßburg angekommen.
Es ist zwar einem herzoglichen Stipendiaten außer Lands
zu reisen verboten, weil die allerwenigsten einen rechten
Gebrauch von solcher Freyheit machen würden und solche aller-
ley schlimme Folgen auf das Land haben könnte, und dieje-
nige, die dißfalls verrathen werden, werden zum Carcere
condemnirt. Nun fragt sichs, ob ich als ein Kind des Ge-
horsams meinen Vorgesezten dißfalls aus Händen zu gehen
und ihre Geseze zu übertreten mich habe erkühnen dürffen.
Mir kommt es nicht zu, diese Frage selbsten zu beantworten
und meine Reise weitläufig zu rechtfertigen. Nur so viel
will ich auf das kürzeste sagen: Ohne Anfrage bei dem
höchsten Regenten, dem alle Creaturen von dem ersten Erzengel an