hier noch billig eines besonderen Umstandes.
Es war mein lieber Vater, wie ich ohngefehr
12 Jahr alt war, einsten so kranck und e-
lend, daß ihm von dem Medico so wohl,
als auch Chirurgo schon das Leben abge-
sprochen wurde; ja es war bereits so weit
mit ihm gekommen, daß er nicht mehr spre-
chen konte. Dieses schmertzte mir über die
Maße, und preßete mir viele Thränen aus.
Bey meiner großen Betrübniß fiel mir das
Exempel Christi ein, wie der 3mahl im Gar-
ten gebeten. Ich faßete alsobald den Vor-
satz, gleichfals in unserem Garten dem Herrn
um die Genesung meines Vaters, und zwar
3mahl anzuflehen, welches ich auch bey spä-
ten Abend that. Nachdem ich zum 3ten mahl
gebeten, ging ich in der Stube, wo mein
krancker Vater lag, da ich denn mit
Erstaunen sahe, wie er nicht nur wiederum
redete, sondern auch so viel Kräffte hatte,
sich selbsten im Bette aufzurichten. In der
Nacht wachete meine Frau Mutter auf,
und gedencket, ach du mußt ihm eine
Stärckung machen. Sie hat auch keine Ruhe
im Bette, sondern wird gedungen aufzu-
stehen, und ihm eine Stärckung an Wein
und Gewürtz zu machen, welche denn