lieben Herrn Vater den folgenden Tag alsobald
von Stettin abgeholet. Ob man nun zwar
befürchtete, man möchte beym Ausfahren
aus der Stadt mich erhaschen, so halff
doch der Herr auch da hindurch. Es be-
schloßen hierauf M. E. mich nach Strale-
sund zubringen in Schwedisch Pommern.
Ehe aber die Reise vor sich ging, lieffen
6 Wochen dahin, und verlangten meiner
auch noch länger bey sich zu haben, weil
sie, wie sie sagten, mich in diesem Leben
wohl nicht wieder bey sich sehen möchten,
welches auch geschehen, es wurde aber die-
ses ihr Begehren nicht erfüllet, weil ich
sie öftters, um mich balde wegzubringen,
inbrünstig anflehete. Ich bekam insonder-
heit den 3ten Tag vor meiner Abreise
eine solche Angst und Noth in meiner
Selen, daß ich weder eßen noch trin-
cken konte, sondern heulete u. weine-
te, daß ich so lange da liegen muste.
Ob nun wohl meine Eltern sich diesen
Tag nach Gelegenheit umsehen ließen,
so war es doch alles umsonst. Den Tag
vorher kam in unser Hause ein Schiffs-
mann, welcher, nachdem er darum ersu-
chet wurde, es also bald annahm.