dabey ich in wenig Tagen der Ewigkeit gar nahe
geführet wurde, und war anfangs recht fröhlich darüber
denn ich dachte es würde meine Erlösung heran-
nahen. Ich bekam gleich darauff, in einem Traum
die versicherung, daß ich dieses mahl nicht ster-
ben würde, sondern noch warten müste, meine
Stunde wäre noch nicht da, ich muste noch mehr
in dieser Wüsten herum wallen. Und obgleich
der Herr Professor Juncker, der mich fleißig besu-
chete und auff alle ersinliche Weiße mir zu
Hülffe kam mit medicin und dergleichen, es bey
mir alles auffgab, so daß Er meinete daß
keine Hoffnung von meiner Geneßung mehr
übrig wäre, so war ich doch in meinem Her-
tzen deßen gantz gewiß versichert daß ich
wieder auffkommen würde, welches auch
durch Gottes Hülffe geschahe zu Ende des Mohnaths
Junii.
In dießer Kranckheit habe ich nichts denn
lauter Liebe meine Heylandes genoßen,
aus deßen liebes vollem Hertzen mir offte
Strom weiße zufloß, so daß meine Sele in
dieser Kranckheit die allerbeste weide hatte,
nur qwälete mich offte das, daß ich in meinem
Hertzen so wenig Liebe zu meinem Heylande hatte.
Auch dieses machte daß ich in meiner Kranck-
heit