Nachher eines Tages segnete a. Gott e. Unterred.
mit Herrn Sensky bey e. Spatziergang zu uns. beyderseit.
Erbauung. O Gott. Diese Gnaden-Heimsuch. habe ich nicht
treu. gebrauchet; bin wieder eingeschläfert, weil
ich das Gebeth und Gottes Wort nicht beständig übte.
In dies. H. Advents-Zeit verlieh mir Gottes Gnade zu
bußfert. Bekenntniß m. Sünden ein Beichtstuhl der-
gleichen ich mich vorher nicht erinnere, u. zu Gnaden-
hungrigen Gemeins. des H. Abendmals. Die feu-
rige Wollust-pfeile des Satans habe ich offt fühlen
müßen, a. bey nächtl. Ruhe damit in m. Seele
kämpffen müßen. Ach Herr gib Seegen aus deinem Leiden. Satan
hat mich a. versucht mit innerl. Wiederwillen
gegen m. Lehrer, mit Verdruß u. Geringschätz.
ihrer Anweis. Habe aber durch Gottes Krafft darinnen über
wund. mit Arnolds Gestalt e. Evangel. Xsten D.I.
c. IIX, V.7. p 229 fin 236. Am 2. Adv. als d. 7. Dec.
ward der sel. Fräulein Grießheim eine Leichen-
Predigt in Glaucha gehalten vom Herr Prof. Franck
Da that der Herr wiederum e. empfindl. Ein-
griff in m. Herz. Gab mir m. Sünden-Elend
zu erkennen u. das bisherige laue heuchlerische
Wesen: beklemmete mein Herz mit göttl. Traurigkeit
u. netzete m. Augen mit Trähnen, welche das fin-
stere Wetter vor d. Augen derer bedeckte.
Er richtete mich aber auf mit dem Wunsch: Es sol-
len wohl Berge weichen
Es. 54. Beschloß unnü-
tze Reden und Narrentheid. zu vermeiden.