und mit mir unter freyem Himmel diesen Bund mach-
ete, daß wir beyderseits in der Welt nichts anders such-
en wolten, als die Verherligung göttlichen Nahmens, die
Ausbreitung göttlichen Nahmens Reichs, die Fortpflantz-
ung göttlicher Wahrheit, das Heyl unsers Nechstens und die
stete Heiligung unser eigenen Seelen, wir möchten auch
in der Welt //seyn//, wo wir immer wolten; es möchte uns auch
noch so viel Creutz und Leiden deßwegen begegnen, als
es immer wolte. Darauf kam ich nach Erfurt und fand
da allerley Gelegenheit meinen Nechsten zu erbauen;
konte aber wegen der großen Schwachheit meines Lei-
bes daselbst nicht länger als 2 Monath verbleiben.
Wurde also genöthiget, wieder in mein Vaterland zu
reisen; da mir es gleichfals nicht angelegenheit man-
gelte, meinen Nechsten durch das Wort Gottes zu er-
bauen. Indeßen wie ich allendhalben von frommen
geliebet, aber von den welt-gesinten Leuten gehas-
set und fälschlich beurtheilet wurde: So ging mir es
auch in meinem Vaterlande nicht anders. Jedoch hoffe
ich, daß bey unterschiedlichen Persohnen mein Umgang
und die Handlung göttlichen Wortes daselbst annoch in
reichen Seegen seyn wird. Ich ging abermahl alle
Genera meiner Studien durch, und brachte sie in ge-
wisse Ordnung. Nachmahls durchsuchte ich alle Phi-
losophischen Disciplinen, fand aber darinnen nichts
als lauter unnütze Grillen, dadurch ehemahls die müs-
sigen Münche dasjenige haben suchen schwer und undeut-
lich zu machen, was Gottes Wort und die Natur gantz
leicht und deutlich fürgestellet. Verwundern aber muste ich
mich über die Systemata Theologica, dieweil sie mehrere