muste, so, als wie ich sie in dem Wort Gottes
und in der Erfahrung durch Erleuchtung des hei-
ligen Geistes aufgeschloßen sahe, uneracht, daß
ich offtmahls vorhersehen konte, wie dieses und
jenes von der Welt nicht allzu gütig würde
aufgenommen werden. Ich ließ mich aber nicht von
der Bedenckligkeit der Vernunfft, sondern von
der mitwirckenden Gnade Gottes hierinnen
leiten und führen, der gewissen Versicherung,
daß mich Gott bey der Wahrheit seines Wortes
in meinen Vertrauen niemahls würde zu schanden
werden laßen: fuhr also unter steten Gebet in
meiner angefangenen Arbeit fort, und wurde
dadurch in meinen vielfältigen Trübsahlen nicht
wenig getröstet, so, daß ich an statt der Traurigkeit,
oftmahls viele Freuden Thränen vergießen muste.
Unter deßen wachte das Gewißen meiner Feinde
ein wenig auf, und schien, als wenn sie ihre an
mir verübete That bereuen wolten. Wie denn
der Herr Commendant meinen Herrn Collegen zu
Gaste nöthigete, und sehr weitläuffige Discourse
in großen Ehren Bezeugungen deßwegen
mit ihm hielte. Als ich solches hörete, und ihnen
gerne wieder zu recht helffen wolte, so schickte ich
am Neuen Jahre zum Herrn Commendanten, und
ließ ihm vermelden, daß ich ihm gerne ein
Neues Jahr wünschen möchte, ob er mich wolte