in solcher lieblichen Gemeinschaft Gottes mit
großem Vergnügen zugebracht hatte, so wurde
ich einesmahls des Nachts von der Wache aus dem
Schlaff geruffen, und gefraget, ob ich etwan eine
Bleyweißfeder haben wolte. Ich sahe solches an, als
eine sonderbahre Direction Gottes, und sprach, daß
siemehr //mir sehr// nützlich seyn würde, aber ich hätte kein
Pappir, darauf ich schreiben könte. Alsobald hohlete
mir die dabey stehende Persohn ein Buch von weiß-
en Pappir und erzehlete mir, wie alle Einwohner
der Stadt so wohl Christen als Heyden ein hertzlich-
es Mittleiden mit mir hätten, müsten es aber
der Gerechtigkeit Gottes und seines Gesalbten
anheim stellen. Als ich denn nun hieraus die
große Güte Gottes erkennete, und meines Wun-
sches gewehret wurde, so fing ich also bald an,
an der Materie von dem heiligen Lehrstandes
schrifftlich zu arbeiten, und wurde täglich gewahr,
daß sich der dreyeinige Gott in seiner gemein-
schafftlichen Mitwirckung nur desto freundlicher
zu mir neigete, je mehr ich von allen Menschen
verlaßen war, und zu niemand anders, als ein-
zig und allein zu ihm meine Zuflucht nehmen
konte. Und aus eben dieser Ursache wurde ich in
meinen Meditationen hart darzu gedrungen daß
ich nicht anders, als die lautere Wahrheit schreiben
großem Vergnügen zugebracht hatte, so wurde
ich einesmahls des Nachts von der Wache aus dem
Schlaff geruffen, und gefraget, ob ich etwan eine
Bleyweißfeder haben wolte. Ich sahe solches an, als
eine sonderbahre Direction Gottes, und sprach, daß
sie
Pappir, darauf ich schreiben könte. Alsobald hohlete
mir die dabey stehende Persohn ein Buch von weiß-
en Pappir und erzehlete mir, wie alle Einwohner
der Stadt so wohl Christen als Heyden ein hertzlich-
es Mittleiden mit mir hätten, müsten es aber
der Gerechtigkeit Gottes und seines Gesalbten
anheim stellen. Als ich denn nun hieraus die
große Güte Gottes erkennete, und meines Wun-
sches gewehret wurde, so fing ich also bald an,
an der Materie von dem heiligen Lehrstande
schrifftlich zu arbeiten, und wurde täglich gewahr,
daß sich der dreyeinige Gott in seiner gemein-
schafftlichen Mitwirckung nur desto freundlicher
zu mir neigete, je mehr ich von allen Menschen
verlaßen war, und zu niemand anders, als ein-
zig und allein zu ihm meine Zuflucht nehmen
konte. Und aus eben dieser Ursache wurde ich in
meinen Meditationen hart darzu gedrungen daß
ich nicht anders, als die lautere Wahrheit schreiben