Köstritz, der rücklings saß, in derselben.
Mein Gemüth wurde durch diesen Anblick so
erfreuet, daß ich fast des schuldigen respects
vergaß, und Ihnen aus der Chaise zurieff:
Unterthänigster Diener Ihro HochGräfl. Gnaden.
Worauf Sie herausriefen, man sollte halten
ob Sie mich schon nicht kenneten. Ich liese folg-
lich auch halten, stieg aus der Chaise, ging
zu dero Kutsche, und machte mein Compli-
ment. Sie kannten mich nicht gleich, wie ich
mich aber zu erkennen gab, erinnerten Sie sich
bald und bezeugeten ungemein viel Freude.
Von den 2. Dames erkante ich auch bald, daß
die eine zur lincken Hand die Frau Gräfin
wäre. Die zur Rechten kante ich nicht. Biß
der Herr Graf sagte: Das ist meine Frau Schwe-
ster, die verwittibte Hertzogin von Weißen-
fels, die ich eben habe begleiten wollen, nach
dem Sie mich in Köstritz besuchet, und nun wie-
der nach Hauße reisen wil. Die Frau Gräfin
waren begierig, meine Frau auch zu sehen, be-
fahl also, Sie möchte doch auch aussteigen. Und
ob ich es wohl zu decliniren suchte, weil sie so
übel und unordentlich angekleidet wäre, hiel-
ten Sie doch an, bis Sie kam, und ihr com-
pliment machte.
Der Herr Graf (welche vermutheten, wir wür-
den ohnedem auf Köstritz reisen wollen) gaben
sogleich ordre wir sollten nur eine Weile vor-
ausfahren, in einer guten Viertel Stunde
wolten Sie nachkommen. Ich suchte es quovis
modo zu decliniren, weil wir eileten,
und