dabey zu derselben Zeit erinnert der Worte Christi:
Matth. 6,6. Wenn du betest, so gehe in dein Kämmerlein,
und schleuß die Thür zu. Wenn Er nun von seinem
Praeceptore kommen, sey Er in seine Kammer gangen,
habe erstlich die Thür verschlossen, dann seine Knie ge-
beuget, seine Hände gen Himmel aufgehoben, und inson-
derheit dieses Gebeth, welches Er nicht anderswo gelesenn o-
der gelernet, sondern das so aus seinem Hertzen geflos-
sen, gethan: Lieber Gott, es müssen ja allerley Stände
und Handthierungen seyn, die doch endlich alle zu deiner
Ehre gereichen; aber ich bitte dich, du wollest mein gantzes
Leben bloß und allein zu deiner Ehre lassen gerichtet
seyn. Er habe zu der Zeit nicht gewußt, wie gut solches
Gebeth sey; habe aber hernach bey reifern Jahren wohl
erkannt, daß Er nicht also würde gebetet haben, wenns
Gott nicht in Ihm gewircket hätte. Es sey ihm auf
diesem guten Wege wohl zu statten kommen das Exempel
einer von seinen Schwestern, welche von Jugend auf
Gott hertzlich gefürchtet, aber auch gar zeitlich in die
Ewigkeit eingegangen. Diese habe Ihn zu Lesung hei-
liger Schrift, Johann Arnds Wahres Christenthum,
und anderer guten Bücher angeführet, und Ihn
durch ihren erbaulichen Wandel sehr erwecket.
Ob nun wol dieses erste Feuer nicht gantz und gar
verloschen, so bedaurte Er doch höchlich, daß Er keines-
weges treu genug in solcher Gnade gewesen. Und
ob Ihm gleich öfters eine neue Erweckung wiederfah-
ren, so beklagte Er doch, daß es Ihm immer gar sehr
an der Beständigkeit gefehlet, und daß insonderheit
die bösen Exempel und der Mangel der höchstnöthigen
täglichen Ermahnungen Ihm so sehr geschadet. Nachher,
da Er sich auf Universitäten befunden, habe Ihn
Matth. 6,6. Wenn du betest, so gehe in dein Kämmerlein,
und schleuß die Thür zu. Wenn Er nun von seinem
Praeceptore kommen, sey Er in seine Kammer gangen,
habe erstlich die Thür verschlossen, dann seine Knie ge-
beuget, seine Hände gen Himmel aufgehoben, und inson-
derheit dieses Gebeth, welches Er nicht anderswo gelesenn o-
der gelernet, sondern das so aus seinem Hertzen geflos-
sen, gethan: Lieber Gott, es müssen ja allerley Stände
und Handthierungen seyn, die doch endlich alle zu deiner
Ehre gereichen; aber ich bitte dich, du wollest mein gantzes
Leben bloß und allein zu deiner Ehre lassen gerichtet
seyn. Er habe zu der Zeit nicht gewußt, wie gut solches
Gebeth sey; habe aber hernach bey reifern Jahren wohl
erkannt, daß Er nicht also würde gebetet haben, wenns
Gott nicht in Ihm gewircket hätte. Es sey ihm auf
diesem guten Wege wohl zu statten kommen das Exempel
einer von seinen Schwestern, welche von Jugend auf
Gott hertzlich gefürchtet, aber auch gar zeitlich in die
Ewigkeit eingegangen. Diese habe Ihn zu Lesung hei-
liger Schrift, Johann Arnds Wahres Christenthum,
und anderer guten Bücher angeführet, und Ihn
durch ihren erbaulichen Wandel sehr erwecket.
Ob nun wol dieses erste Feuer nicht gantz und gar
verloschen, so bedaur
weges treu genug in solcher Gnade gewesen. Und
ob Ihm gleich öfters eine neue Erweckung wiederfah-
ren, so beklag
an der Beständigkeit gefehlet, und daß insonderheit
die bösen Exempel und der Mangel der höchstnöthigen
täglichen Ermahnungen Ihm so sehr geschadet. Nachher,
da Er sich auf Universitäten befunden, habe Ihn
auch