ließe, dieselben als Kind mit dem Geiste der
liebe, Sanfftmuth u. Weisheit in Ordnung zu halten
u. im Gebeth mit einander zu vereinigen. Einige
gaben diese Ursach solches Mangels, das es den
meisten, die zur Beßerer Erkentniß kommen wä-
ren, an Hertzl. Demuth fehlete: Daher immer ei-
ner gern über den andern herrschen, oder doch
vor dem andern einen Vorzug haben wolte, u.
der andern ihre Fehler u. Gebrechen mehr als
seine eigene sahe u. beurtheilete. Ins gemein
aber habe ich wol gefunden, daß die allerwe-
nigsten die große Nothwendigkeit u. den
überschwengl. Nutzzen der wahren Einigkeit
u. des zu sammengesezten Gebets u. brüderl.
Ermahnung erkennen. Hierbey ist aber auch
dieses mit Thränen zu beklagen, daß von
einigen Jahren her so viele in mancherley
Unordnungen u. Abwegen, ja offenbare
Ergernißen u. Greueln verfallen: womit
sie denn nicht allein verursachet, daß alles
gute von der Welt verlästert worden;
sond. daß auch rechtschaffene Seelen, die
von so vielen Unordnungen u. Ärgernißen
gehöret, scheu und furchtsam worden, in-
dem sie fast nicht mehr gewußt, zu wem sie
sich in solcher Verwirrung, ohne Gefahr
ihrer Seelen u. ihres guten Namens in
Christo halten solten. Diesen Schaden
liebe, Sanfftmuth u. Weisheit in Ordnung zu halten
u. im Gebeth mit einander zu vereinigen. Einige
gaben diese Ursach solches Mangels, das es den
meisten, die zur Beßerer Erkentniß kommen wä-
ren, an Hertzl. Demuth fehlete: Daher immer ei-
ner gern über den andern herrschen, oder doch
vor dem andern einen Vorzug haben wolte, u.
der andern ihre Fehler u. Gebrechen mehr als
seine eigene sahe u. beurtheilete. Ins gemein
aber habe ich wol gefunden, daß die allerwe-
nigsten die große Nothwendigkeit u. den
überschwengl. Nutzzen der wahren Einigkeit
u. des zu sammengesezten Gebets u. brüderl.
Ermahnung erkennen. Hierbey ist aber auch
dieses mit Thränen zu beklagen, daß von
einigen Jahren her so viele in mancherley
Unordnungen u. Abwegen, ja offenbare
Ergernißen u. Greueln verfallen: womit
sie denn nicht allein verursachet, daß alles
gute von der Welt verlästert worden;
sond. daß auch rechtschaffene Seelen, die
von so vielen Unordnungen u. Ärgernißen
gehöret, scheu und furchtsam worden, in-
dem sie fast nicht mehr gewußt, zu wem sie
sich in solcher Verwirrung, ohne Gefahr
ihrer Seelen u. ihres guten Namens in
Christo halten solten. Diesen Schaden
[Diese Reiseberichtseite befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek Berlin
(Signatur: Nachl. August Hermann Francke 28/3,3)].
(Signatur: Nachl. August Hermann Francke 28/3,3)].