kam, nahmen sie diese Diversion vor, daß die -
nigin, der Kron-Pr. u. die Princessin hamen mit einem
Angel ins Wasser hielten, um also einige Fische heraus
zu ziehen. Inzwischen setzte ich mich an der Lehne der
Brücken mit dem Herrn Andreae nieder, da wir ins Was-
ser sehen, und also dem Angeln zuschauen kon-
ten. Ich nahm aber da Gelegenheit, mit dem Herrn Hofpr.
And. ausführl. von dem Ref. Hofpr. Herrn Knauthen,
zu sprechen, u. als meine Rede einen guten Ingress
in seinem Gemüthe funden, mit ihm in deliberation zu
ziehen, wie ihm zu helffen wäre. Worauf er denn
auch gleich noch in meiner Gegenwart sich zur
Königin gewendet, u. ihr gesagt, wovon wir ge-
redet, und wie er meynete, daß ihm könte geholffen
werden, neml. wenn ihn d König aggracürte, die Sa-
che aufhübe, da er nun schon 5 Jahr gnug drüber
gelidten, und ihn an einem andern guten Ort be-
forderte. Die Königin contestirte ihren Wunsch, daß
ihm geholffen werden möchte. Hierauf wurde die
Königin zur Tafel geruffen, u. ich wurde nebst
dem Herrn Andr. mit dazu geführet; der Kö-
nig
aber war nicht zu gegen. Als wir bey
der Tafel sassen, kam d König, sagte,
wir solten sitzen bleiben, redete nur wenig
Worte; und ging darauf wieder fort. Es
schien wol, daß er nicht gar frisch war, u. daß
dieses noch von sr. letzten Krankheit herkam.
Uber der Tafel war Gelegenheit, manch
gutes mit der Königin, dem Cronpr. dem Ob. von
Kalckst.
u. andern zu reden. Es währte aber die
Mahlzeit nicht lange, und da die Königin weg-
ging, und ich noch ein wenig mit dem Herrn Hofpr.
gesprochen, gingen wir beyde mit einander vom
Schloß herab, in der intention, in unser Quar-
tier zu gehen. Da fanden wir aber vor
der Schloß-Brücke die Frau von Kam. stehen,
bey welcher wir uns denn wieder aufhielten, u. ka-
men darauf den Kronpr. u. die Princessin, nebst dem
Obr. von Kalckst. u. dem Obr. Lieut. von Finck auch
zu uns. Der Obr. Lieut. Finck trat mit dem
Kronpr. u. der Princessin allein an einen Ort,
und der Obr. Kalckst. blieb bey uns stehen, und erzehlte
viele besondre Proben von des Kronpr. feinem Gemüth und gu-
tem Verstande, u. wie man sich aus solchen Proben nicht an-
derst als die beste Hoffn. machen könte. Diß währte bis halb
10 den Abend; darauf gingen wir von einander.