hin und wieder vermischet war, am gantzen Leibe
sehr häufig heraus, man merckte auch, daß die un-
ter dem langwierigen apparatu motuum congesto-
riorum nach denen viis urinariis hingeführte scharf-
fe humores eine wirckliche laesion verursachet hatten,
massen in den letzten drey Tagen der Kranckheit eine
materia ulcerosa per urinam ausgeführet wurde.
Je näher es aber zum Ende ging, desto mehr liessen die
motus spastici circa vesicam & intestinum rectum
von ihrer Heftigkeit nach, bis endlich, unter zimlicher
Ruhe von Schmertzen, und in völliger Zufriedenheit
des Gemüths, die Auflösung am 15.ten Tage auf ei-
ne gantz sanfte und fast unvermerckte Weise er-
folgete. So weit gehet der Herren Medicorum Be-
richt von des Seligen Kranckheit.
Nun noch mit wenigen zu berühren, in was
vor einem Gemüths-Zustande derselbige sich, unter
diesem Leiden, befunden; so kan man mit aller Wahr-
heit versichern, daß Er sich nicht nur, auf eine recht
kindliche Weise, hierin, dem Willen des himmlischen Va-
ters unterworfen, sondern auch, so wol in der er-
stern, als in der letzten Kranckheit, durch seine erbau-
liche Reden, darinnen Er theils die in seinem Her-
tzen vorgehende Glaubens- und Trostvolle Wirckungen
Gottes ausdruckte, theils die Umstehenden ermahnete
und segnete, diesen zur grossen Erweckung gedienet
habe. Als Er von seinem ersten Krancken-Lager
wieder aufgestanden, hat Er, unter einigen andern
Verrichtungen, dieses sein vornehmstes Geschäffte seyn
lassen, daß Er fast täglich eine Betrachtung von dem
ewigen Leben anstellte, und zu dem Ende etliche von
dieser Materie herausgegebene Schriften, z. E. des Phi
lippi Nicolai Freuden-Spiegel des ewigen Lebens,