Durchlauchtigster Hertzog
Gnädigster Fürst und HErr,
 
Ew. HochFürstl. D. geruhen gnädigst zu interpretiren
daß ich nicht erwarte, bis dieselben nach dero gnädigsten
Versprechen, mir Dero Meynung von denen zu Dero Er-
bauung gesandten Schrifften überschreiben. Denn
dieweil ich vernehme, daß auch die äußerlichen Bewe-
gungen genugsam zeigen, welcher gestalt man nicht
ruhe Dieselben von der Wiederkehr zur Evangelischen
Warheit abzuhalten, so treibet mich die Sorge, so ich
für Dero ewiges Heyl trage, dazu an, denenselben die
diesfals nöthige Vorstellung in unterthänigsten Re-
spect zu thun.
So viel E. H. F. D. mir dero bisher habende Scrupel er-
öfnet, habe ich erkannt und bin gewiß, daß diesel-
ben von solcher Beschaffenheit insgesamt sind, daß
sie Ihnen mit göttlicher Hülfe gäntzlich benommen wer-
den können; wie ich denn zu dem Ende auch nichts, so viel
mir wißend, unbeantwortet gelaßen, und über
dieses erstlich mündlich, und hernach auch schrifftlich
mich erkläret, so nicht in allem von mir satisfa-
ction gegeben wäre, und E. H. F. D. noch mehrere Scru-
pel übrig hätten, daß ich getrost, und mit aller
Freudigkeit Dieselben versichert, es solte alles ge-
hoben werden, und nichts zurücke bleiben, so Sie
nur gnädigst geruhen wolten, mir solche übrigen
dubia zu entdecken. Dies habe ich aus gutem Grun-
de, und mit aller Gewißheit zu dem Ende bezeu-
get, damit an meiner Seiten an jenem großen
Tage keine Schuld E. H. F. D. theuresten Seele halber
hofften mögte. Bey dem allen aber seze ich voraus,
 
welches