welches E. H. F. D. auch selbst erkennen werden, daß der
HErr allein das Hertz gewiß machet, Sprüchw. 16, 2. da
sonst unsere verderbte Vernunfft, so lange hin und
her getrieben wird, bis sie durch Gottes Kraft ge-
halten werde. Wir haben deßen ein klares exempel an
den Schriftgelehrten zur Zeit Christi. Diesem fehlete
es weder am natürlichen Verstande, noch an der Wißen-
schafft der Schrifft; so hätte man auch meinen
mögen, es würde sie ja Christus, als der die Weiß-
heit selbst wäre, von der Wahrheit überzeugen
können; Aber nichts desto weniger blieben sie in ih-
rem Irthumb, und ließen sich nicht überzeugen;
weswegen ihnen Christus sagen muste Joh. 7, 17.
So jemand will des willen thun, der mich gesandt
hat, der wird innen werden; ob diese Lehre von Gott
sey, oder ob ich von mir selbst rede. In welchen wor-
ten Christus mit allem Fleiß nicht nur von den
Schrifftgelehrten geredet, sondern einen allgemei-
nen Auspruch gethan hat, daß niemand die Wahr-
heit erkennen werde, es sey denn, daß er sein Hertz
aufrichtig und ernstlich dahin richte den Willen Got-
tes zu thun. Soll demnach E. H. F. D. wiederkehr der rei-
nen Lehre des reinen Evangelii in der That geschehen, und
sollen Sie die warheit derselben zu völliger Beruhigung
ihres Gemüths erkennen, so ist kein anderer weg, als die-
ser, welchen Christus selbst in jetzt angeführten worten
angezeiget hat, nehmlich, daß sich dieselben nicht nur
von allem menschlichen und ungewißen Wort ab-
wenden, (wie Sie mir denn auch zu meiner Freude ge-
sagt, daß Sie hinfort allein bey Gottes wort bleiben
wolten) und aus dem göttl. und unbetrüglichen
Wort allein der Erkentniß des göttlichen Willens nach
forschen