für alle gestorben. Der König ant-
wortete, das lehreten nicht alle Re-
formirte. Ich sagte, ihre gemeine Lehre
wäre es, obgleich etwa ein und anderer
ein bessers erkenneten. Da ich ihm er-
zehlete, was zween Prediger aus d Schweitz
dißfalls an mich geschrieben. Der König
sagte darauf: Ich glaube, daß Chri-
stus für alle Menschen gestorben
ist, und daß GOtt alle Menschen se-
lig haben will, und wenn iemand ver-
loren wird, daß er selbst schuld dran
ist. Ich bestätigte dieses, daß es
Wahrheit sey. Der König sagte, die-
ses wäre der eine Punct. Darinn
hätten wir recht. Aber nun sey der
andre Punct von dem H. Abendmahl, dar-
um hielte ers mit den Reformirten,
wie sie die Worte der Einsetzung
verstünden. Ich fing ihm hierauf an,
unsern Sinn hierin zu erklären,
dem der Herr Gen. Lieut. von Gersdorf
gleich Beyfall gab, deßgl. auch der Gen.
Maj. Blanckensee, und von der Sache
sehr bescheidentlich und wohl redeten,
daß ich ein groß Gefallen dran
hatte. Darauf ergriff ich wieder das
Wort, und erzehlte dem Könige aus des
Herrn von Münchhausen Postill eine fei-
ne Vorstellung der Sache, die ihnen und
dem Könige sehr einzuleuchten schiene.
Hierauf stellete auch die Sache selbst dem
Könige mit einigen Gründen vor, darauf der
König nichts regerirte, und sich gantz dabey
zu beruhigen schiene. Ich bezog mich dabey
auf Lutheri Colloquium Marburgense, und auf
dessen Tractat: daß die Worte noch fest stehen;