ob nicht eine general-Beichte beßer sey.
Worauf ich antwortete, das die Ver-
gebung der Sünden zwar keines we-
ges von d. Erzehlung d. Sünden depen-
dire: Indeßen wenn jemand in sei-
nem Gewißen von seinen Sünden geqvälet
würde, u. es hätte einen solchen
Lehrer, auf deßen Treue u. Verschwiegen-
heit er sich verlaßen, u. von dem er
einen guten Rath erwarten könte,
so wär es gut u. nützlich, daß
einer das von sich sagte, was ihm
im Gewißen qvälete, auch um
Rath fragte, wie er sich bey die-
sen oder jenen Umständen, darin er
verwickelt wäre, Verhalten solte.
Es könte z. E. seyn, dass einer in
voriger Zeit was gestohlen hätte,
sagte ers von sich, wenn ihm
sein Gewißen aufwachete, so
würde ihm d. Prediger bezeugen,
daß er das gestohlene wiedergeben
müste, wenn er Vergebung der
Sünden haben wolte. Da dächte
mancher, er wolte es den ar-
men geben. So lange mans
aber seinem ersten Herrn könte
wiedergeben, hätten die Armen
kein Recht dazu etc. it. Ich hätte
ein solch Exempel gehabt, dass eine
alte Frau von 70 Jahren mich
zu sich berufen, da sie kranck gewesen,
u. als mit d. Verzweifelung ge-
rungen. Da ich sie nach d. Ursach ge-