3. Gegen 10. Uhr hat der Herr Professor
in Begleitung des Herrn Hoffprediger
Berckelmans bey Ihro. Durchl. dem
Herrn LandGrafen audienz gehabt. Weil
der Herr wenig zu reden pfleget, hat der
Herr Professor von der gestrig gehaltenen
Predigt vor den Landgrafen u sein gantzes
Land einen Wunsch gemacht.
4. Von dem Herrn LandGrafen ist
er zu des Erbprintzen Frau Gemahlin
und der Erb Princeßin, welche in ei-
nem Zimmer beysammen gewesen,
geführet worden. Diese hießen ihn
niedersitzen, da er denn Gele mehr
Gelegenheit gehabt vom inneren Christen-
thum zu reden, ihnen auch das exem-
pel der Hochseel. Frau LandGräfin
vorzustellen.
5. Der Erb Printz ist, nachdem der
Herr Professor sich bey beyden Durchl. Prin-
ceßinnen beurlaubet, nicht zu Hause gewe-
sen, daher der Herr Prof. indeßen mit dem
Oberschencken geredet, und bey langem
Ausbleiben des Printzen ihm auffgetra-
gen, dem ErbPrintzen seinen unterthänigsten
respect auff beste zu vermelden, da er
selbst wegen schleuniger Reise nicht län-
ger verziehen könne.
6. Indem der Herr Professor vom Schloße
herunter gehet, kömt iemand von der
Jägerey (von welchem man saget, daß
er des Printzen Gemüth am meisten be-
hersche) und rufft ihn zum Printzen
welcher auch den Herrn Professor