Hochwolgeborner, Gnädiger Herr,
Halle d 23.
Nov. 1706
Es ist mir ja so lieb, daß der Herr v. Danckelm. litteras
ad Reg. Suec. improbiret, als wenn er diesen
weg approbiret hätte, und werde ichs dann gern
zurücklaßen. Dem guten Rath aber der uns gegeben
worden zu folge kommet hiebey ein auntthgst. supplicat
an den König. Wirdt das erhalten, so wirds so viel e-
clatanter seyn. Herr Dr. Breith. meint mit seiner arbeit
diese Woche fertig zu werden. Von Herrn Schnaderbach
habe ich neulich geschrieben; von Herrn Schardius wird
gleiches befürchtet. Ists vanus rumor so ists desto beßer,
wo nicht, so wäre ja wol ietzt alles mögliche zu thun,
es abzuwenden. Den Brieff, der von E. Gn. gestern an Herrn
D. Friedr. Richtern kommen, habe ich deßen Hn. Bruder zu-
gestellet, da jener gestern von hier in compagnie Herrn Dr
Stryks und Herrn Knollen abgereiset. Wegen Herrn Dr
Stryks habe ich Herrn D. Richtern noch eine erinnerung mit-
gegeben, daß mit ihm eben nicht de salario Michaëlis zu
sprechen, dieweil er sorgen möchte, darunter Herrn Dr Knorren
zu offendiren. Herr Pr. Mich. hat auch dießmal seine Besoldung
bekommen, dieser tagen. Das gerüchte, daß das gantze Herzogth.
Magdeb. ja auch das Fürstenth. Halberst. gegen andere Län-
der sollen weggeben, die Universität aber nach Thoren dann
verleget werden, wird hier stärcker, u. machet, wie leicht