zu erachten, viel Bewegung. Das hätte ein sehr weites
aufsehen. Doch wer hat des HErrn Sinn erkant, und
wer ist sein Rathgeber gewesen? Gibts Gelegen-
heit mit Herrn Dr. Stryken von Dippelio zu sprechen,
wären die eruditaeten des Dippels, und was das für
Schaden treuer knechte Gottes arbeit bringe, ihm
mit guter manier vorzustellen, weil mir nach seiner
abreise gesaget worden, quod depereat Scripta Dippe-
lii, daß kein Blat sey welches er nicht herfür suche.
Dem Aug. Steuben werde den Bescheid schreiben, daß
Ew. Gn. kein Belieben trügen, sich in der Sache zu engagiren.
Hiemit verharre Ewr. Gn.
Gebetschuldigster
Aug. Hermann Francke
mppr.
P.S.
Bey dem Supplicat an den
König werden Ew. Gn. das
beste thun, es dem Herrn von
Danckelmann zu insinuiren, und die Sache
dergestalt zu incaminiren, daß der Zweck
erreichet werde. Dem König in Schweden hat, wie
ich höre Dr. Mayers Schrifft gar wol gefallen, und
hats approbiret.
Hiebey gehet auch eine copie von Ew. Gn. lettre,
die ich nebst meinem dienstl. Gruß ohnschwer bitte
dem Herrn Knoll zu geben, der Sie verlanget hat.
In Holland und Engeland ists gesandt.
 

Abgedruckt in: Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hg. von Peter Schicketanz. Berlin [u.a.], de Gruyter, 1972 (= Texte zur Geschichte des Pietismus, 3, 1), S. 343-344.