de. Meinen weg habe ich gegenwärtig davon eröffnet, daß
ich weder in Leipzig noch in Erffurt fremde bücher auff-
kommen lasse, aber so nahe ist es mir noch nicht geleget
worden. Und heist doch darnach, das machet D. Breith[aupt]
und M. Francke. Im übrigen läst sich noch unter dem
ietzigen Gewitter hier und da einiger Seegen mercken,
und sende ich hierbey einige Namen, welche mir sonderlich
beygefallen, von bekanten feinen hertzen, die ich bitte
im Gebet dem lieben Gott mit fürzutragen. Solte Gott
die Gelegenheit geben, mündlich davon zu reden, würden mit großer
vergnügung Gottes heilige Führungen an einer und der andern
Seelen zu erkennen seyn. Z[um] e[xempel] an Riemern dem Halloren, welcher
des Superintendenten zu Hildesheim leiblicher bruder ist, an dem
er sonst einen götzen gehabt, und der wahren Erkentniß ziem-
lich wiederstanden, nun aber von seiner verwandschafft viel
Spott und Schmach gerne erduldet, ohne das sein weib und
eine verwantin, die er bey sich hat die warheit auch lieben.
Was von der Erleichterung meiner arbeit geschrieben worden,
daß ich die studiosos zuweilen solte für mich predigen lassen, sol-
ches würde mich, so ichs selten thäte, wenig oder nichts helffen,
weil meine predigten keine lange meditation praerequiriren,
so es aber offt geschähe, würde es mich des grösten Seegens
berauben. Nun Gott mein hertz stärcket, daß der innere
Mensch nicht zugleich leidet, mache ichs so, daß ich eine
zeitlang frisch arbeite, und wenn ich mercke es möchte doch
genug seyn, suche ich die Ruhe mit Gewalt. Meine arbeit
und zugleich Freude gehet nun wieder ziemlich an mit
den Kindern, da sich so wohl Knaben als Mädchen so wohl öffent-
lich in der Kirche bey meinem examine, als auch im hause
sich fleißig bey mir einfinden, und feine liebe zum worte Gottes
bey ihnen verspüret wird. Ich habe eine ziemliche partey