hatte; Ein guter Hirte läßet auch sein Leben vor die Schaffe,
wie solte Er dann, dan er anders keine Hülffe weiß, nicht
einmahl das Maul aufthun, wenn Er siehet, daß die Schafe ver-
derbet werden? Wie ich denn durch Gottes Gnade ein fröli-
ches Gewißen deßwegen habe, und von Hertzen gerne
auch Gott dem Allerhöchsten zum Richter in meiner
Sache (ohne Ewr. Ewr. Excell. Excell. und Herren hohen Amte
etwas zu nahe zu reden) erwehle alß deßen Ehre ich nebst
der Beßerung meiner armen anvertraueten Gemein-
de einig und allein und mit aller Aufrichtigkeit ge-
suchet und noch suche. Dahingegen denen Herren Ministeri-
alibus und in specie dem Herrn D. Oleario alß Inspectori
gebühret hätte, so Sie eine Klage wieder mich ge-
habt, mich erst deßwegen selbst zubefragen, und meine ra-
tiones zu vernehmen (gleichwie ich daß was ich publice
gesaget, erst privatim einige mahl erinnert, und auf
die Beßerung gewartet,) nicht aber praeteritis omnibus
gradibus admonitionis mich gleich gerichtl. zu belangen,
woraus ich unmüglich einen guten Zweck schließen
kan. Dieweil es denn nur auf die Frage ankommet,
ob ich die Warheit gesaget, daß die Herren Ministeriales
in Halle ihr Ammt nicht gebührend thun, so habe ich zu dem
Ende mein offenhertziges Bekäntniß von dem Ministerio
zu Halle sub lit. C. hierbey legen wollen, welches Ewr. Ewr.
Exc. Exc. und Herren wohl erwegen, und darauß selbst einen, denen
klärlich für Augen gelegten Gründen conformen Schluß faßen
wollen, ob nicht das Ministerium zu Halle einer großen Ver-
beßerung von nöthen habe, und alles Ernstes dahin anzu-
weisen sey, damit nicht alle solche erinnerungen, so keine Frucht
darauff folget, die schweren Gerichte Gottes über das PredigAmmt
hiesiges Ortes, darauff das gantze Land siehet, bringen und
überhäuffen mögten. Es werden dieselben, nach dero
hohen Richterl. Ammte vielmehr auff die Warheit und den
wie solte Er dann, dan er anders keine Hülffe weiß, nicht
einmahl das Maul aufthun, wenn Er siehet, daß die Schafe ver-
derbet werden? Wie ich denn durch Gottes Gnade ein fröli-
ches Gewißen deßwegen habe, und von Hertzen gerne
auch Gott dem Allerhöchsten zum Richter in meiner
Sache (ohne Ewr. Ewr. Excell. Excell. und Herren hohen Amte
etwas zu nahe zu reden) erwehle alß deßen Ehre ich nebst
der Beßerung meiner armen anvertraueten Gemein-
de einig und allein und mit aller Aufrichtigkeit ge-
suchet und noch suche. Dahingegen denen Herren Ministeri-
alibus und in specie dem Herrn D. Oleario alß Inspectori
gebühret hätte, so Sie eine Klage wieder mich ge-
habt, mich erst deßwegen selbst zubefragen, und meine ra-
tiones zu vernehmen (gleichwie ich daß was ich publice
gesaget, erst privatim einige mahl erinnert, und auf
die Beßerung gewartet,) nicht aber praeteritis omnibus
gradibus admonitionis mich gleich gerichtl. zu belangen,
woraus ich unmüglich einen guten Zweck schließen
kan. Dieweil es denn nur auf die Frage ankommet,
ob ich die Warheit gesaget, daß die Herren Ministeriales
in Halle ihr Ammt nicht gebührend thun, so habe ich zu dem
Ende mein offenhertziges Bekäntniß von dem Ministerio
zu Halle sub lit. C. hierbey legen wollen, welches Ewr. Ewr.
Exc. Exc. und Herren wohl erwegen, und darauß selbst einen, denen
klärlich für Augen gelegten Gründen conformen Schluß faßen
wollen, ob nicht das Ministerium zu Halle einer großen Ver-
beßerung von nöthen habe, und alles Ernstes dahin anzu-
weisen sey, damit nicht alle solche erinnerungen, so keine Frucht
darauff folget, die schweren Gerichte Gottes über das PredigAmmt
hiesiges Ortes, darauff das gantze Land siehet, bringen und
überhäuffen mögten. Es werden dieselben, nach dero
hohen Richterl. Ammte vielmehr auff die Warheit und den
Grund