Gotha. 1700. Aug. 16.
mit meinem Gebet so wohl als
aller beständigen demüthigen Erge-
benheit zu allen ersinnlichen Diensten
nach der Gnade, die von Gott dazu
erbitte, solches zu verschulden
gelobe und //oder// verspreche. Anbey
hoffe dann und bin viel mehr ver-
sichert‚ daß Ew. HochEhrw. zum
allerbesten interpretiren werden,
daß in einem und dem andern
meine Gedancken von ihrem
dortigen Zustand in Dero Schooß lege,
wie ich meines Orts versichern
kan, daß mich nichts dazu beweget
als die Liebe zur allgemeinen Er-
bauung und Beßerung der Gemeinde
Gottes‚ außer daß dieselben
bey dem so christ. und herzlich von
mir genommenen Abschiede mich
gleichsam verbindlich dazu gemachet‚
daß ich mit aller Freimüthigkeit
einige Erinnerungen thun möchte.
Nachdem ich mich besagter maßen
mit Ew.r HochEhrw. geleget, bin
ich bey einem gewissen politico
gewesen‚ welchen ich in vielen
scrupeln und fast gefährlichen
tentationen ob der von Ew.
HochEhrw. auff bey Beerdigung
des Kriegs-Rath Weyres gehal-
tenen Leichen-predigt angetroffen,
so gar daß er sich heraußgelaßen:
"daß er bey nahe das ganze Christen-
thum vor nichts halten müßen,
da von einem solchen Manne‚
als dem Herrn General-Superinten-
denten‚ ein //dem ganzen Lande// bekannter öffentlicher
Sünder, von deßen wahrer Herzens-