Umbstände gedencken. Es werden jetziger Zeit darin-
nen 4 Wittben unterhalten, welchen wöchentlich zu ihrer
Nothdurfft 12 gute Groschen gerreichet werden. Alle 2
Jahre wer-
den dieselbige gantz neu gekleidet, bekomt auch jede jährlich
ein paar Schuhe. Was sie mit ihrer Arbeit verdienen, bleibt
ihnen, damit zu machen was sie wollen. Und wird ihnen
über dieses alle Viertel Jahr etwas an Gelde gereichet, oder
anstatt deßen dasjenige, so sie nöthig haben, angeschafft.
Und damit sie nicht müßig seyn, wird ihnen Garn zu spin-
nen gegeben, u. ihre Arbeit bezahlt. Sie haben einen Christ-
lichen Studiosum zum Inspectore, welcher frühe u. Abends
mit ihnen eine Bethstunde hält, u. darinnen ebenfals
ein Capitel aus der Biebel erkläret, mit einem guten
Exempel vorleuchtet, u. ihnen, wo es Noth thut, sonderlich
in Kranckheiten, mit nöthigem Troste an die Hand gehet,
u. insgemein darauf siehet, daß in dem gantzen Hause
alles ehrlich, ordentlich u. Christlich zugehe, vor welche
Aufsicht u. Mühe Er nebst freyer Stube, Holtz, Liecht
und Bette, wöchentlich 6 Groschen bekommt. Über dieses wird
ihnen eine Magd gehalten, welche denen Wittben bey gesun-
den u. krancken Tagen zur Hand gehet, u. aufwartet, das
Haus, Stuben u. Kammern reinlich hält, u. auf andere
Umstände fleißig acht hat, dafür sie nebst freyer Woh-
nung u. Bette wöchentlich auch 12 Groschen bekömt, wie auch
mit