get von anno 1694 biß biß anno 1697 im Monat Junio fortge-
setzet u. eingerichtet seyn. Daraus wird man mit mehrerm
ersehen, (1) daß uns Gott mit einem Waysenhause in diesen
Jahren gesegnet habe, welches, wie es lauterlich im Vertrauen
auf Gottes Gnade angefangen, also auch bißher unter vie-
ler harten Prüfungen, u. Wiederstand des Teuffels u. der
Welt noch erhalten wird. Die Zahl der Kinder aber, so darinnen
verpfleget werden, ist nach der Zeit sehr herangewachsen.
(2) Daß damit verknüpft sey ein Convictorium, darinnen
arme u. dürfftige Studiosi täglich zweymal gespeiset werden,
welche denn gleichsam das Seminarium sind, daraus die Informa-
tores in denen Bürger, Waysen u. Armen Schulen genommen
werden. Die Zahl gedachter Studenten u. Waysenkinder
sammt denen zur Haußhaltung u. Führung des Wercks
benöthigten Personen ist zuweilen über Dritthalb Hun-
dert1, zuweilen auch drunter; Wie man sich denn an keine
gewiße Zahl bindet, sondern nach den Umständen richtet.
Die Ordnung, so unter denen Studiosis beobachtet wird, ist
im verwichenen 1699sten Jahr in Druck gegeben worden.
Über dieses ist auch (3) im vorigen Jahr ein Wittben
haus angeleget worden, so von einem annoch lebenden
Wohlthäter dependiret. Und weil von dieser Anstalt
noch nichts in öffentlichen Druck dargeleget ist, so wollen
wir die Verfaßung kürtzlich vorzustellen nur nachfolgender
Umstände

  1. dritthalb hundert = 250