§. XXIX.
Bey der Weiblichen Anstalt im Gynaeceo, deßen oben
gedacht, trägt man auch kein Bedencken zu der Unter-
weisung im Christenthum Chriftliche WeibsPersonen
mit zu gebrauchen, deren ihre Arbeit in dem Herrn auch
nicht vergeblich gewesen ist.
§. XXX.
Im übrigen rechnen wir es mit unter die Haupt-Män-
gel unsers Amts, daß nicht noch mehr Gehülffen
sind, sonderlich, daß es an dergleichen Kirchen Aelte-
sten, wie an andern Orten, also auch bey uns fehlet,
dergleichen man in der ersten Kirchen hatte, und wel-
chen nebst den Predigern die Auffsicht auff derie Einge-
pfarrten Thun, Leben und Wandel anbefohlen ward.
In Ermangelung derselben kan ja freylich Vieles gesche-
hen, was nicht ad notitiam nostram kömmt, und also
ungerügt bleiben muß, wie auch sonst Viel gutes,
das geschehen könte, nothwendig wegen der Vielheit
anderer Dinge unterbleiben muß. Bey solchen Um-
ständen aber muß man sich helffen, wie man kan.
Wir unsers Orts erfahren viel von dem Zustande
der Gemeinde, und dieser und jener insonderheit
von