näher zusammenfließen, u. nichts verseumen, was zu unserer
innigsten Vereinigung für Gott äußerlich oder innerlich
angewendet werden kan. Darann wird jederman erkennen,
daß wir Christi Jünger seyn, so wir Liebe untereinander
haben, ja so wir eines seyn, gleich wie Er u. der Vater Eins ist.
Achtet es nicht gnug zu seyn, daß ihr in eurem Lande dem Evangelio
treulich dienet, sondern macht uns theilhafftig des Guten u. des
Segens, den Gott unter euch giebet, damit wir so wol zum
Lobe Gottes, als zur Nachfolge eures Eifers erwecket wer-
den. Desgleichen wollen auch wir euch kund machen, wie das Evan-
gelium unter uns fortgehe u. gepriesen werde. Gibt euch
Gott Weißheit einige nachdrückl. Mittel zu finden, dadurch
dem allenthalben eingerißenen Verderben gesteuret werden
möchte, so werdet ihr damit so viel größere Frucht schaffen, wenn
ihr alles fleißig annotiren, u. sodann auch uns berichten
werdet, die wir alles gerne zu Hülffe nehmen, was uns auff
einige Weise zur Förderung des Evangelii dienen kan. Laßet die
nach dem Fleisch u. Buchstaben gelehrte Lutheraner u. Refor-
mirte sich umb die Hülfen mit einander zancken, solange
Sie wollen. Uns die wir des Geistes J. C. u. des Reiches Gottes
in der Krafft theilhafftig worden sind, gebühret nicht umb ihrer
fleischl. Spaltungen willen zu gestatten, daß auch wir unter
einem Schein der Liebe zur Warheit, die Liebe nicht völlig noch lauter
wollten seyn laßen. Vielmehr, weil man klärlich siehet, daß Gott fast
in allen Ländern sehr große Bewegung in den Hertzen der Menschen
hat, geziemet uns, so wir anders rechte Kinder unsers himl.
Vaters seyn wollen, uns damit zu vereinigen, womit Er selbst sich
zu vereinigen kein Bedencken trägt, u. wo wir das Sausen
seines Geistes hören. Wir sind von Jugend auff zu dieser geistl.
u. feinen Klugheit nicht angeführet, sondern ein jeder ist gewohnt