sich dergestalt in seiner Secte zu beschließen, als wenn außer dem
kein Himmel noch Seligkeit wäre. Daher ist denn geschehen, daß alles,
was Religion heißet, in Schul-Zänckereyen so verwickelt wor-
den, daß man kaum noch finden können, worinn das Wesen u.
der Kern bestehe, u. was die Sache sey, dabey man sich der Gnade
Gottes u. des ewigen Lebens versichern könne. Dazu hat der Sa-
tan die Gemüther mit so mancherley Mißverstande angefüllet,
daß man sich auch in den Stücken, da es vielleicht nicht unmöglich gewesen
wäre, dennoch nicht vereinigen können. Die Liebe ist durch solches
Schulgezäncke vollends erkaltet, u. hat man denen Leuten
von Jugend auff einen solchen Haß wider andere Secten einge-
predigt u. eingepräget, daß man nicht mehr die Irthümer,
wie man fürgegeben, sondern die Personen selbst gehaßet. Da
hat sich schon ein jeder in dem Himmel seiner Secte vor seelig ge-
halten, daß man endlich alle Sorge fahren laßen andere Nationen,
die in der Religion unterschieden, zu gewinnen, sogar, daß uns
auch der blinde Eyfer der Papisten, die alles suchen unter das
Päbstische Joch zu bringen, dißfals sehr beschämet hat.
Wie wohl hätte es uns angestanden, die wir aus dem
Pabstthum ausgegangen, //u.// den Nahmen haben wollten, daß
wir lebten, daß wir uns auch der Griechischen u. Orientali-
schen Kirchen angenommen hätten! Aber wo unsere sogenante
Lutheraner oder Reformirte hinkommen, da haben sie sowol
mit ihrem ärgerl. Gezänck, als mit ihrem unchristl. leben
mehr Unheil als Nutzen geschafft, oder sind zufrieden gewe-
sen, wenn sie nur ihren Handel u. Schinderey unter Ihnen trei-
ben können. Doch ist ja dieses ein Theil der schweren Gerichte
Gottes, die biß daher über seine Kirche gewittert haben.
kein Himmel noch Seligkeit wäre. Daher ist denn geschehen, daß alles,
was Religion heißet, in Schul-Zänckereyen so verwickelt wor-
den, daß man kaum noch finden können, worinn das Wesen u.
der Kern bestehe, u. was die Sache sey, dabey man sich der Gnade
Gottes u. des ewigen Lebens versichern könne. Dazu hat der Sa-
tan die Gemüther mit so mancherley Mißverstande angefüllet,
daß man sich auch in den Stücken, da es vielleicht nicht unmöglich gewesen
wäre, dennoch nicht vereinigen können. Die Liebe ist durch solches
Schulgezäncke vollends erkaltet, u. hat man denen Leuten
von Jugend auff einen solchen Haß wider andere Secten einge-
predigt u. eingepräget, daß man nicht mehr die Irthümer,
wie man fürgegeben, sondern die Personen selbst gehaßet. Da
hat sich schon ein jeder in dem Himmel seiner Secte vor seelig ge-
halten, daß man endlich alle Sorge fahren laßen andere Nationen,
die in der Religion unterschieden, zu gewinnen, sogar, daß uns
auch der blinde Eyfer der Papisten, die alles suchen unter das
Päbstische Joch zu bringen, dißfals sehr beschämet hat.
Wie wohl hätte es uns angestanden, die wir aus dem
Pabstthum ausgegangen, //u.// den Nahmen haben wollten, daß
wir lebten, daß wir uns auch der Griechischen u. Orientali-
schen Kirchen angenommen hätten! Aber wo unsere sogenante
Lutheraner oder Reformirte hinkommen, da haben sie sowol
mit ihrem ärgerl. Gezänck, als mit ihrem unchristl. leben
mehr Unheil als Nutzen geschafft, oder sind zufrieden gewe-
sen, wenn sie nur ihren Handel u. Schinderey unter Ihnen trei-
ben können. Doch ist ja dieses ein Theil der schweren Gerichte
Gottes, die biß daher über seine Kirche gewittert haben.