Ihn, als den Weg, die Warheit und das Leben (Joh. 14,6.)
zum Vater komme. Weißheit ist es, daß man den
hochtheuren Articul von der Rechtfertigung, die alleine
aus der Gnade Gottes, durch den Glauben an
Jesum Christum geschiehet, als eine theure Beylage
der Evangelen Kirche, rein und unverfälscht be-
wahre, als aus welchen alle wahre Freudigkeit
zu Gott und alle wahre Krafft des Christenthums
herfließet. Weißheit ist es, daß man sich vor
aller falschen Freyheit in seinem Christenthum hütet,
und in den geseegneten Fußstapffen Jesu Christi
einher gehet. Weißheit ist es, daß man sich vor
allen Ausschweifungen in allerley Menschlichen Mey-
nungen und in mancherley Büchern die nicht nach
dem lautern Grunde der Apostolischen Lehre
Lehre geschrieben sind, mit Fleiß hüte, als wodurch
manche die sich nicht wollen warnen laßen, selbst
in Verwirrung gerathen sind, und hernach andere
verwirret haben. Weißheit ist es, daß
man bey der Christl. Einfalt bleibet, nicht in Un-
wißenheit und Blindheit, wie dis Wort von mann-
chen unrecht verstanden wird, sondern so, wie
Christus und seine Apostel darauf dringen, als
Matth. 10,16. 2. Cor. 11,2.3. 1. Cor. 14,20.
Denn es irren sich viel darinn, daß sie meynen,
die Krafft bestehe in hohen Subtilitaeten.
Sie bestehet aber vielmehr in denen geraden,