Es gefällt mir wohl, lieber Bruder, daß Du wi-
der mich geeifert hast: denn Du eiferst um des Gu-
ten willen, für Gott, aus Liebe zur Gemeine Gottes,
und zu mir. Deswegen hasse ich Dich nicht, daß
Du mir einen solchen harten Brief geschrieben hast,
sondern ich liebe Dich nun viel mehr, als vorhin; und
dieser Brief ist mir lieber, als die andern alle. Ich
bitte Dich auch ohne Falsch und Schmeicheley, bestrafe
mich nur oft so: und wenn Du das Geringste wahr-
nimst, so sey gleich mit der Feder fertig, wenn Du
eine Neigung dazu bey Dir merkst; bey mir kommst
Du nie unrecht an. Denn ich beklage, daß wir uns
so wenig einander erinnern, und wenn man einander
erinnert, daß die Erinnerungen die Gemüther so leicht
erbittern und entfremden, daß man es kaum ferner
wagen darf. Vor etlichen Tagen schriebst Du mir:
wachet auf! Dafür habe ich Dir bald vor dem
der mich geeifert hast: denn Du eiferst um des Gu-
ten willen, für Gott, aus Liebe zur Gemeine Gottes,
und zu mir. Deswegen hasse ich Dich nicht, daß
Du mir einen solchen harten Brief geschrieben hast,
sondern ich liebe Dich nun viel mehr, als vorhin; und
dieser Brief ist mir lieber, als die andern alle. Ich
bitte Dich auch ohne Falsch und Schmeicheley, bestrafe
mich nur oft so: und wenn Du das Geringste wahr-
nimst, so sey gleich mit der Feder fertig, wenn Du
eine Neigung dazu bey Dir merkst; bey mir kommst
Du nie unrecht an. Denn ich beklage, daß wir uns
so wenig einander erinnern, und wenn man einander
erinnert, daß die Erinnerungen die Gemüther so leicht
erbittern und entfremden, daß man es kaum ferner
wagen darf. Vor etlichen Tagen schriebst Du mir:
wachet auf! Dafür habe ich Dir bald vor dem
Herrn