(10.)
Wann man dann, welches vorausgesetzt ist,
nicht ursache hat an meiner Orthodoxie zu
zweiffeln, und ich solche Collegia gehalten,
die mir sowohl als andern Magistris zuhal-
ten vergönnet, und darinnen nichts anderes
gethan, als was auch die gesunde Vernunfft
erfordert, und insonderheit einen ieden
Christen bey dieser oder anderer Gelegen-
heit, so lieb ihm sein Gewißen ist, zu thun
gebühret, der liebe Gott auch meine gute
Intention kräfftig geseegnet pp kan ich traun
nicht absehen, wie mir mit gutem Gewißen
und reiner Absicht auf die Beförderung
der Ehre Gottes und des Nechsten Besten,
ohne allem heimlichen Neid, von Facult.
Theol. meine Collegia können inhibiret, und
der Beruff streitig gemachet werden.
Herr D. Val. Alberti hat ia gar gesuchet,
daß mir mein Collegium Philosophic.
de Affectibus möchte inhibiret werden,
weil ich darinnen exempla ex sacris brä-
chte, eben als wann es ein Greuel wäre,
wenn ein Philosophus in seinen discursi-
bus mit Ehrerbietigkeit von Gott redte und
zeigete, wie die gesunde Vernunfft recht-
mäßiger Weiße in seinem Heil. Worte
müste angewendet werden. Da doch er-
wehnter Herr D. Alberti von der Philo-
sophia Christiana bißhero so viel geredt,
geschrieben und disputiret. Nun ich sein
Verlangen erfülle, oder zum wenigsten mich dem-
selben gemäß zu verhalten suche, warumb
widersetzet er sich meinem Vornehmen?
Ich entsetze mich dafür, daß er mein thun
für ärger als atheistisch und teuffelisch ge-
scholten, da er doch nicht den geringsten schein-
baren Grund hervorbringen kan, und ich Gott
Wann man dann, welches vorausgesetzt ist,
nicht ursache hat an meiner Orthodoxie zu
zweiffeln, und ich solche Collegia gehalten,
die mir sowohl als andern Magistris zuhal-
ten vergönnet, und darinnen nichts anderes
gethan, als was auch die gesunde Vernunfft
erfordert, und insonderheit einen ieden
Christen bey dieser oder anderer Gelegen-
heit, so lieb ihm sein Gewißen ist, zu thun
gebühret, der liebe Gott auch meine gute
Intention kräfftig geseegnet pp kan ich traun
nicht absehen, wie mir mit gutem Gewißen
und reiner Absicht auf die Beförderung
der Ehre Gottes und des Nechsten Besten,
ohne allem heimlichen Neid, von Facult.
Theol. meine Collegia können inhibiret, und
der Beruff streitig gemachet werden.
Herr D. Val. Alberti hat ia gar gesuchet,
daß mir mein Collegium Philosophic.
de Affectibus möchte inhibiret werden,
weil ich darinnen exempla ex sacris brä-
chte, eben als wann es ein Greuel wäre,
wenn ein Philosophus in seinen discursi-
bus mit Ehrerbietigkeit von Gott redte und
zeigete, wie die gesunde Vernunfft recht-
mäßiger Weiße in seinem Heil. Worte
müste angewendet werden. Da doch er-
wehnter Herr D. Alberti von der Philo-
sophia Christiana bißhero so viel geredt,
geschrieben und disputiret. Nun ich sein
Verlangen erfülle, oder zum wenigsten mich dem-
selben gemäß zu verhalten suche, warumb
widersetzet er sich meinem Vornehmen?
Ich entsetze mich dafür, daß er mein thun
für ärger als atheistisch und teuffelisch ge-
scholten, da er doch nicht den geringsten schein-
baren Grund hervorbringen kan, und ich Gott
zum Zeugen