Christ könne bey solchen gantz unvermeidlichen Umbständen nicht mit guten
Gewißen einen öffentlichen tanz thun, sondern das gehöre zur Liebe der
Welt. Mir stehen auch dießfals viel Ärgerniß, so unter den From-
men entstanden, für Augen. Jüngst hat nach Bericht, der Hoff-Pre-
diger in Pareut seinen Hoff in dieser Sache gestrafft. Die Herr-
schafft holet ein responsum ein beym Consistorio, welche sprechen,
es sey recht, David habe auch getanzet; darauf wil man den Hoff-Pre-
diger absezen. Sind das nicht geistl. Consistoriales.
Gewißen einen öffentlichen tanz thun, sondern das gehöre zur Liebe der
Welt. Mir stehen auch dießfals viel Ärgerniß, so unter den From-
men entstanden, für Augen. Jüngst hat nach Bericht, der Hoff-Pre-
diger in Pareut seinen Hoff in dieser Sache gestrafft. Die Herr-
schafft holet ein responsum ein beym Consistorio, welche sprechen,
es sey recht, David habe auch getanzet; darauf wil man den Hoff-Pre-
diger absezen. Sind das nicht geistl. Consistoriales.
Was M. W. betrifft, Verwundere ich mich, daß E. HochEhrw. sich
daran stoßen, daß er meinet, er könne ohne Sünde nicht einen öffentl.
Lehrdienst begehren, welches ich hingegen an ihm lobe und wünschen
möchte, daß die Studiosi Theologiae in Jena alle miteinander dieß
Principium hätten? die Thesis, qvod petere liceat, affirmire ich
selbst, aber ich praesupponire billig
1. Idoneitatem Subjecti, dazu gehöret nicht allein die Systematische
Wißenschafft der Theologie, sondern für allen dingen, daß einer
selbst erstlich ein wahrer Wiedergebohrner Christ sey, auf welches
heut zu tage in denen Commendationibus Professorum und bey Bestellung
der Kirchen-Aembter fast gar nicht gesehen wird, daß man wohl hat E-
xamina Scientiae aber nicht conscientiae, und sich wohl begnüget, wenn der Can-
didatus nur sein Systema wohl innen hat. Es ist aber auch dieß nicht genug,
daß einer ein Christ sey, sondern es muß einer für andere ein guter
Christ seyn, und die jenigen Eigenschafften an sich haben, die die Schrifft
von einem Bischoff erfordert, als daß er sey δυνατός εν ταις γραφαις,
die doch am allerwenigsten heutzutage auf Universitäten tractiret wird;
das ist, daß er nicht allein die Worte der Schrifft, und mancherley opi-
niones, historica und philologica im Gehirn habe, sondern für-
nemlich die Krafft des Wortes Gottes in seinem Herzen geschmeket und
erfahren habe, als einen lebendigen Saamen. Ja er muß seyn ανεγχλη-
τος und ανεπιληπτος, als ein Haußhalter Gottes, dazu gütig, gerecht,
züchtig, heilig, keusch 1 Tim: 3. Tit: 1.
daran stoßen, daß er meinet, er könne ohne Sünde nicht einen öffentl.
Lehrdienst begehren, welches ich hingegen an ihm lobe und wünschen
möchte, daß die Studiosi Theologiae in Jena alle miteinander dieß
Principium hätten? die Thesis, qvod petere liceat, affirmire ich
selbst, aber ich praesupponire billig
1. Idoneitatem Subjecti, dazu gehöret nicht allein die Systematische
Wißenschafft der Theologie, sondern für allen dingen, daß einer
selbst erstlich ein wahrer Wiedergebohrner Christ sey, auf welches
heut zu tage in denen Commendationibus Professorum und bey Bestellung
der Kirchen-Aembter fast gar nicht gesehen wird, daß man wohl hat E-
xamina Scientiae aber nicht conscientiae, und sich wohl begnüget, wenn der Can-
didatus nur sein Systema wohl innen hat. Es ist aber auch dieß nicht genug,
daß einer ein Christ sey, sondern es muß einer für andere ein guter
Christ seyn, und die jenigen Eigenschafften an sich haben, die die Schrifft
von einem Bischoff erfordert, als daß er sey δυνατός εν ταις γραφαις,
die doch am allerwenigsten heutzutage auf Universitäten tractiret wird;
das ist, daß er nicht allein die Worte der Schrifft, und mancherley opi-
niones, historica und philologica im Gehirn habe, sondern für-
nemlich die Krafft des Wortes Gottes in seinem Herzen geschmeket und
erfahren habe, als einen lebendigen Saamen. Ja er muß seyn ανεγχλη-
τος und ανεπιληπτος, als ein Haußhalter Gottes, dazu gütig, gerecht,
züchtig, heilig, keusch 1 Tim: 3. Tit: 1.